• Boris Becker beäugt Alexander Zverev kritisch
  • Foto: imago images/AAP

Mega-Ausraster des Hamburgers: Attacke gegen Vater: Zverev-Eklat bei Pleite

Alexander Zverev ignorierte Boris Becker, beschimpfte seinen Vater, warf seinen Schläger durch die Gegend – und stand am Ende doch wieder als Verlierer da. Auch der 2:1-Sieg der deutschen Mannschaft beim ATP Cup gegen Griechenland konnte den 22-Jährigen nicht trösten, hatte er selbst doch völlig indisponiert bereits sein zweites Match in Brisbane verloren und sich im Spiel einen krassen Ausraster geleistet. „Ich verstehe es nicht, ich kann nicht aufschlagen“, jammerte er nach dem 1:6, 4:6 gegen Griechenlands Nummer eins Stefanos Tsitsipas.

Besser machten es Jan-Lennard Struff (Warstein) und die French-Open-Sieger Kevin Krawietz/Andreas Mies im Doppel. Struff gewann gegen Michail Pervolarakis mit 6:4, 6:1, Krawietz/Mies holten in einem begeisternden Match nach 0:5-Rückstand im Champions Tiebreak den entscheidenden zweiten Punkt mit einem 3:6, 6:3, 17:15 gegen Tsitsipas/Pervolarakis. „Beim 0:5 hab ich schon ein bisschen gebetet“, gab Teamkapitän Boris Becker anschließend zu. 

Hamburger Zverev leistet sich zu viele Doppelfehler

Bei Zverev half auch das Beten nicht. Hatte er bereits bei der Dreisatz-Niederlage gegen den Australier Alex de Minaur am Freitag das Match nach Satzführung noch aus der Hand gegeben, wirkte er gegen Tsitsipas wie von allen guten Tennisgeistern verlassen. Sein erster Aufschlag ließ Zverev völlig im Stich, eine Quote von weniger als 50 Prozent und erneut zehn Doppelfehler trieben den 22-Jährigen zur Raserei. Insgesamt summiert sich die Zahl seiner Doppelfehler aus den ersten beiden Matches auf 24.

Attacke gegen den eigenen Vater

Leidtragender war am Sonntag vor allem sein Vater. „Halt die Klappe, was zum Teufel redest du da“, brüllte er den hinter ihm in der Box sitzenden Alexander Zverev senior bei offenen Mikros an: „Ich habe keinen Aufschlag mehr, und du erzählst mir irgendeinen Scheiß.“ Mit betretener Miene nahm der neben ihm sitzende Becker den neuerlichen Ausbruch seiner Nummer eins zur Kenntnis, auch als Zverev mit sich selbst weiterplapperte, blieb Becker stumm. „Alles andere klappt, aber der Aufschlag ist weg“, klagte Zverev.

Nun war es allerdings nicht so, dass alles andere wie gewohnt klappte. Zverev ließ sich von Tsitsipas viel zu sehr in die Defensive drängen, er stand zwei Meter hinter der Grundlinie und versuchte gar nicht erst, seinem Spiel einen anderen Dreh zu geben. Sein Aufschlag blieb statisch: kein Kick, kein Slice, und das gewohnte Draufhämmern endete viel zu oft im Netz oder im Aus. „Was soll ich tun?“, fragte Zverev beim Seitenwechsel und saß wie ein Häufchen Elend zusammengekauert auf seinem Stuhl, das Gesicht in beiden Händen vergraben.

French-Open-Helden retten Deutschland

Beim Stand von 1:1 gingen dann Krawietz/Mies auf den Platz, und das Überraschungsteam von 2019 ließ sich von keinem Rückstand beeindrucken, wehrte sechs Matchbälle der Griechen ab und machte das Match mit dem zweiten Matchball nach 1:40 Stunden zu. „Dabei hab ich den ganzen Samstag krank im Bett gelegen“, sagte Krawietz, der es als „unglaubliche Ehre“ bezeichnete, „neben der Legende Boris Becker auf der Bank sitzen zu dürfen“. Zverev wusste das nicht so sehr zu schätzen …

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