• Das Wunder von Bahrain: Formel-1-Pilot Romain Grosjean verlässt das Flammenmeer fast unverletzt. 
  • Foto: imago images/Motorsport Images

„Es ist ein Wunder“: Hier steigt ein Formel-1-Star aus seinem brennenden Auto

Das Wunder in der Wüste. Romain Grosjean überlebte einen furchtbaren Feuer-Unfall nach dem Start zum Nachtrennen in Bahrain mit zwei gebrochenen Zehen und leichten Brandverletzungen. Unglaublich, wenn man diese Bilder gesehen hat: Sein Haas-Bolide wurde beim Aufprall in die Leitplanken in zwei Teile zerrissen, das Benzin entzündete sich in einem Feuer-Ball. Doch dann das Wunder: Grosjean lebte, der Franzose entstieg dem brennenden Wrack.

Der Feuer-Ball von Bahrain – er erinnerte fatal an Niki Laudas Feuerunall 1976 auf dem Nürburgring, wo sich der Ferrari-Star schlimmste Verbrennungen und eine verätzte Lunge zugezogen hatte.

So passierte das Unglück: Der vom vorletzten Platz ins Rennen gestartete Grosjean war auf der Jagd auf seinen Haas-Kollegen Kevin Magnussen nach rechts gezogen – direkt in die Spur von Daniil Kvyat. Vom Alpha Tauri getroffen, raste sein Haas-Ferrari geradeaus in die Leitplanke und riss hinter dem Cockpit in zwei Teile.

Grosjean war 30 Sekunden in den Flammen 

Doch zum Glück für Grosjean hielt das hochfeste Kohlefaser-Monocoque stand. Sofort waren Streckenposten und das Medical Car an der Unfallstelle. Dessen Fahrer Alan van der Merwe und Rennarzt Dr. Ian Roberts sprühten mit Feuerlöschern in die Flammen, nach 30 Sekunden in der Feuer-Hölle konnte sich der Franzose befreien und über die Leitplanke in Sicherheit springen. Beim Aussteigen hatte er einen Rennstiefel verloren, er humpelte zum Medical-Car, wo er versorgt und ins Medical-Center gebracht wurde. Danach wurde er zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus geflogen.

Haas-Teamchef Günther Steiner teilte mit: „Das war angsteinflößend, aber er hat nur kleinere Verbrennungen dort, wo die feuerfeste Kleidung Lücken hat. Das war Glück im Unglück, aber auch toller Einsatz von den Marshalls, die sofort da waren. Ich möchte der Rettungscrew danken.“

Hamilton: „Wir setzen unser Leben aufs Spiel“

Grosjeans Bergung verfolgten seine Fahrerkollegen auf Bildschirmen in der Boxengasse und applaudierten spontan. Weltmeister Lewis Hamilton twitterte: „Ich bin so dankbar, dass Romain in Sicherheit ist. Wow … das Risiko, das wir eingehen, ist kein Scherz für diejenigen unter Ihnen, die vergessen, dass wir unser Leben für diesen Sport und für das, was wir gerne tun, aufs Spiel setzen. Wir danken der FIA für die massiven Fortschritte, die wir unternommen haben, damit Romain lebend davon kam.“

Noch vor 20 Jahren, vor der Einführung des Cockpitschutzes HANS, wäre der Crash wohl tödlich gewesen. „Es ist ein Wunder, dass er da in einem Stück rausgekommen ist“, sagte Ex-Weltmeister Damon Hill (60): „Es sah aus, als wäre das Chassis durch die Wand gegangen.“

Nächster Crash direkt nach dem Neustart

Kaum war der erste Schock verdaut, gleich der nächste: Nach der 90-minütigen Rennunterbrechung gab es einen fliegenden Neustart und Kvyat sorgte für den zweiten Horror-Crash: Der Torpedo-Russe fuhr dem überholenden Lance Stroll in die Spur, dessen Racing-Point-Mercedes ausgehebelt wurde, sich überschlug und auf dem Kopf liegen blieb. Wieder bange Momente, doch der Kanadier funkte: „Ich liege auf dem Kopf, aber ich bin okay.“

Vettel hat mal wieder Ärger auf der Strecke

Den nächsten Ärger verursachte beim zweiten Neustart Charles Leclerc, der seinem Ferrari-Kollegen Sebastian Vettel den Weg abschnitt. Der fiel auf Rang 15 zurück und schimpfte wie ein Rohrspatz: „Das war das Gleiche wie in Spielberg. Wenn ich einlenke, crashen wir beide.“ Später fuhr er in seiner Roten Gurke nur noch gegen die Hinterbänkler.

Doch Vettels Pech geriet angesichts von Grosjeans Feuer-Unfall ebenso zur Nebensache wie der 95. Grand-Prix-Sieg von Lewis Hamilton vor Max Verstappen (Red Bull).

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