„Einfach zu blöd“: Sainz und Wolff schimpfen nach dem Qualifying in Las Vegas
Ferrari dominiert das Qualifying, Charles Leclerc holt die Pole Position. Max Verstappen ist nur erster Verfolger – so richtig glücklich war man bei der Scuderia dennoch nicht.
Charles Leclerc knipste sein charmantestes Lächeln an und erzählte nette Dinge über diesen Grand Prix in Las Vegas. „Straßenkurse sind meine Favoriten“, sagte der Ferrari-Pilot, und das hatte er soeben ja wieder mal bewiesen: Ziemlich eindrucksvoll hatte der Monegasse sich die Pole Position für das erste Rennen durch die Straßen der Glücksspiel-Metropole gesichert, die Scuderia dominierte das Qualifying nach Belieben.
Verstappen im Red Bull geschlagen
24 Stunden nach dem Fiasko zum Auftakt hatte die Formel 1 in Las Vegas doch noch eine ordentliche Geschichte zu erzählen. Das berühmteste Team an der Spitze, und der Dauersieger ausnahmsweise mal nicht ganz vorne: Max Verstappen war gegen Ferrari weitgehend chancenlos, landete im sonst so überlegenen Red Bull noch hinter Carlos Sainz auf dem dritten Rang – wird allerdings trotzdem von Platz zwei in den Grand Prix (Sonntag, 7 Uhr MEZ/Sky) gehen.
Ferrari-Pilot Sainz muss zehn Startplätze zurück
Und da kam der wirre Auftakt dann doch wieder ins Spiel. Sainz nämlich rutscht wegen einer Startplatz-Strafe um zehn Positionen zurück und wird nur von Rang zwölf loslegen, eine Position vor Nico Hülkenberg im Haas. Schuld ist ein Kanaldeckel, der sich im ersten freien Training am Donnerstag gelöst und den Ferrari zerstört hatte, die Session wurde nach nur acht Minuten abgebrochen. Aus diesem Vorfall ergab sich die Strafe für Sainz, weil der Energiespeicher an seinem Auto ausgetauscht werden musste.
Die Stewards zeigten zwar Verständnis für die unglückliche Lage des Piloten, Regeln seien aber Regeln, da könne man nichts machen. Sainz war auch nach dem Qualifying noch „sehr enttäuscht und wütend“. Von der sportlichen Führung der Formel 1 habe er mehr erwartet, „denn die Situation lag ja überhaupt nicht in der Hand des Teams oder des Fahrers“.
Hamilton startet nur vom zehnten Platz
Auf den ersten Blick bietet sich in Las Vegas die Chance darauf, dass Red Bull erst zum zweiten Mal in diesem Jahr geschlagen wird. „Wir sind das ganze Wochenende geflogen, haben dominiert“, sagte Sainz, „ich wünschte, ich könnte jetzt auch um den Sieg fahren.“
Ob der nächste Sieg für Verstappen aber wirklich zu verhindern ist? Auch Mercedes brachte nämlich nur einen Piloten in die Nähe der Spitze, George Russell startet als Dritter, Lewis Hamilton nur von Rang zehn. „Ferrari und wir sind einfach zu blöd zu maximieren, wenn das andere Team zu schlecht ist“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei Sky.
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Und Verstappen glaubt ohnehin, dass es im Rennen wie so oft sein könnte: Red Bull zieht doch noch vorbei. „Wir waren auf eine Runde das ganze Wochenende nicht auf der Höhe“, sagte er, „aber im Rennen geht es eher darum, die Reifen am Leben zu halten. Mein Verdacht ist, dass wir dann bessere Chancen haben.“ (ms/sid)