Formel-1-Star Vettel: Wen er wählte – und was er von der neuen Regierung fordert
Sebastian Vettel hat die neue Bundesregierung in die Pflicht genommen. „In den nächsten zwei Jahren wird sich herausstellen, wie viel von dem, was uns Wählern in Aussicht gestellt wurde, Gerede ist und was umgesetzt wird. Ich bin sehr gespannt“, sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Vettel, der die Grünen wählte, empfindet das Wahlergebnis „als große Chance, die Herausforderung annehmen zu können. Ich glaube, das könnte uns voranbringen“.
Formel 1: Sebastian Vettel fordert die Bundesregierung
Vettel engagiert sich für den Umweltschutz, es sei die größte Herausforderung, vor der die Menschheit seit Anbeginn ansteht, hatte er unlängst gesagt. In der Formel 1 sei das Tempo für Veränderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz „nicht schnell genug“. So bleibe es zum Beispiel beim Benzin vorerst bei fossilen Brennstoffen. „Es wird zunächst nur einen Anteil von zehn Prozent geben an Bio-Fuels oder Ethanol, das ist weder ausreichend noch zeitgemäß. Ich bleibe bei meiner Kritik. Wir haben alle Möglichkeiten, wir haben das Geld, die Ressourcen, wir könnten sehr vernünftige Dinge damit anstellen“, mahnte Vettel an.
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Er könne nachvollziehen, dass es Widerstände gebe. „Wer viel Geld investiert hat in ein Team zum Beispiel, dem mag ein schneller Wandel als Niederlage erscheinen. Aber es wäre ein Sieg über das eigene Ego.“ Aber es sei längst absehbar, dass die Formel 1 mehr und mehr unter Druck gerate.
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Dass manche ihm als Formel-1-Fahrer Scheinheiligkeit vorwerfen, könne er zu einem gewissen Grad nachvollziehen. „Ich fahre mit schnellen Autos aus Freude, die verbrennen Benzin, fossile Brennstoffe, von denen ich nicht überzeugt bin. Trotzdem fahre ich mit dem Auto. An der Formel 1 teilzunehmen bedeutet auch, dass ich um die Welt fliegen muss. Gleichzeitig hängt mein Herz daran“, sagte Vettel. „Ich fände es deshalb falsch, die Formel 1 aufzugeben. Ich versuche stattdessen, etwas zu bewirken, im Kleinen wie im Größeren etwas zu verändern.“ (kk/dpa)