Insiderhandel mit Aktien? Formel-1-Bosse im Visier der Fahnder
Sie sind „best buddys“ in der Formel 1 und haben auch ihre geschäftlichen Aktivitäten außerhalb miteinander verquickt. Doch nun droht Mercedes-Teamchef Toto Wolff (49) und Aston-Martin-Inhaber Lawrence Stroll (62) genau deshalb Ärger. Die britische Finanzaufsichtsbehörde ermittelt angeblich wegen Insiderhandel mit Aston-Martin-Aktien.
Über Wolffs ungewöhnlichen Aktienkauf bei dem damals noch als Wettbewerber geltenden Sportwagen-Hersteller hatte die MOPO berichtet. Der Österreicher hatte im April 2020 für gut 40 Millionen Euro Aston Martin-Aktien gekauft, was damals 0,95% der britischen James-Bond-Marke ausmachte. Die Compliance-Abteilung seines Arbeitgebers Daimler sah darin aber offenbar keinen Interessenkonflikt.
Formel 1: Britische Finanzbehörde ermittelt gegen Toto Wolff und Lawrence Stroll
Doch wenig später stieg der Konzern groß bei Aston Martin ein. Vorstandsvorsitzender Ola Källenius (52) installierte am 1. August Mercedes-AMG-CEO Tobias Moers (54) in gleicher Funktion beim britischen Kunden, der sowohl in der Serie als auch in der Formel 1 AMG-Triebwerke verbaut. Und er ließ verlauten, den bisherigen Aktienanteil am Unternehmen von 2,6 auf bis zu 20 Prozent erhöhen zu wollen. Gesamtwert der Investition sollten 316 Millionen Euro sein. Der Grund: Man wolle einen Austausch an technologischem Know-how, unter anderem erhalte Aston Martin Zugriff auf die Hybrid-Antriebe.
Das waren gute Nachrichten für die Aston-Martin-Aktionäre und dadurch stieg die Aktie des Unternehmens bis heute um mehr als 60 Prozent – und damit auch Wolffs Aktienpaket. Laut der kanadischen Zeitung „Le Journal de Montreal“ könnte er beim Erwerb mit Insiderinformationen gehandelt haben.
Aston-Martin-Aktien: Erhielt Mercedes-Teamchef Toto Wolff Insiderinformationen?
Knackpunkt: Wusste Wolff vor der Mercedes-Bekanntmachung Bescheid und kaufte deshalb die Aston-Martin-Papiere? Ein Mercedes-Sprecher äußerte sich zu den Vorwürfen: „Uns sind keine solcher Maßnahmen bekannt. Alle notwendigen Offenlegungen wurden den britischen Finanzbehörden zu gegebener Zeit mitgeteilt.“
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Ob dabei auch Dokumente aus Wolffs weitläufigen Investments sind? Die belegen, dass sowohl er selbst als auch die von ihm kontrollierte, im Steuerparadies Guernsey beheimatete Firma ErsteAM jeweils 0,95% Anteile an Aston Martin halten.