Mick und Corinna Schumacher sprechen erstmals über Michaels Zustand
Acht Jahre ist es her, dass Formel-1-Legende Michael Schumacher beim Skifahren verunglückt ist. Trotz Helm zog er sich ein Schädel-Hirn-Trauma zu, der Rekordweltmeister schwebte tagelang in Lebensgefahr. Fans aus aller Welt waren in Sorge um ihr Idol.
„Das Leben der Familie hat sich von einem Moment auf den anderen geändert“, sagt Jean Todt, ehemaliger Ferrari-Manager und einer von Schumis besten Freunden. Im Zuge der am 15. September erscheinenden Netflix-Doku „Schumacher“ haben jetzt erstmals Ehefrau Corinna und die beiden Kinder Gina und Mick über Schumi gesprochen. Der 22-jährige Haas-Pilot verrät, was ihm am meisten fehlt.
Es ist Micks erste Formel-1-Saison. Er würde sich wünschen, das alles gemeinsam mit Papa Michael erleben zu können. „Ich glaube, dass Papa und ich uns jetzt in einer anderen Weise verstehen würden“, sagt der 22-Jährige. „Einfach, weil wir jetzt in einer ähnlichen Sprache sprechen. In der Motorsportsprache.“ Oft gehe ihm durch den Kopf, was er mit seinem Vater jetzt alles zu bereden hätte. „Da denke ich mir, das wäre so cool – das wäre es jetzt!“, so der Haas-Pilot.
Mick Schumacher „würde alles aufgeben“ für Gespräche mit Papa Michael
Das Gespräch zeigt, wie schmerzlich Mick das alles vermisst. „Das wär es jetzt – ich würde alles aufgeben, nur für das“, sagt er ergriffen. Er versucht, sich die schönen Momente vor Augen zu halten. „Wenn ich jetzt an die Vergangenheit denke, kommen mir meistens nur Bilder in den Kopf, wo wir vier immer nur Spaß haben“, so Schumi junior. „Es sind Bilder dabei, die uns beim Kartfahren auf der Wiese zeigen. Es gibt Bilder von uns, in denen wir mit den Ponys herumlaufen oder auf der Kutsche sitzen. Es sind wirklich viele Momente, wo einfach immer eine Ausstrahlung von Freude ist.“
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Für Mick und seine ältere Schwester Gina war es das Highlight, wenn ihr Vater nach einem Rennen wieder nach Hause kam. „Wir fanden toll, dass er wieder da war. Er war wahrscheinlich müde, aber das war uns egal“, erzählt die 24-Jährige, die wie ihre Mutter Corinna professionell Western reitet. „Natürlich ist es so, dass nach dem Unfall diese Erfahrungen, diese Momente, die viele mit ihren Eltern erleben, nicht da sind. Oder weniger da sind. Das, finde ich, ist ein bisschen unfair“, so Mick.
Ehefrau Corinna über Michael: „Jeder vermisst ihn“
Ehefrau Corinna deutet an, wie es um Michaels Gesundheit steht: „Es ist ganz klar, dass Michael mir jeden Tag fehlt. Nicht nur mir. Den Kindern, der Familie, seinem Vater, allen, die um ihn herum sind. Es ist ganz klar – jeder vermisst ihn.“ Das Gespräch zeigt, wie sehr die Familie Schumacher zusammenhält. „Wir sind zusammen, wir leben zusammen. Wir therapieren, wir machen alles, damit es Michael besser geht und gut geht und dass er unseren Familienzusammenhalt spürt“, sagt die 52-Jährige und bekräftigt: „Egal, was ist – wir werden alles machen. Wir alle.“
Sie erzählt auch, wie Michael vor ihrem Skiurlaub zu ihr sagte, dass der Schnee in den französischen Alpen nicht optimal sei und vorschlug: „Wir könnten ja nach Dubai fliegen und dort springen“. Michael Schumacher war schon immer passionierter Fallschirmspringer. Noch heute lassen Corinna die Gedanken nicht los, was passiert wäre, wenn die beiden sich umentschieden hätten.
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Trotz allem hat die passionierte Westernreiterin „nie dem lieben Gott einen Vorwurf gemacht, warum das jetzt passiert ist. Es war einfach richtig Pech. Mehr Pech kann man im Leben nicht haben.“ Über den genauen Gesundheitszustand von Michael Schumacher ist bis heute nichts bekannt. Corinna formuliert es so: „Michael ist ja da. Anders, aber er ist da.“