Lando Norris feiert seinen Sieg in Zandvoort, Max Verstappen schaut enttäuscht
  • Ein Bild. das fast schon zur Gewohnheit wird in der Formel 1: Lando Norris (r.) jubelt, Max Verstappen steht bedröppelt daneben.
  • Foto: Peter Dejong/AP/dpa

Verstappen schwächelt weiter: Konkurrent siegt und bläst zum Angriff auf den Champ

Lando Norris triumphiert voller Dominanz und in Max-Verstappen-Manier beim Heimrennen des Weltmeisters in Zandvoort. In der WM verkürzt der McLaren-Pilot den Rückstand auf den Weltmeister.

Nach einer dominanten Gala in Max-Verstappen-Manier jubelten selbst die niederländischen Fans dem Überflieger im orangen McLaren voller Anerkennung zu – und Lando Norris genoss seinen beeindruckenden Triumph in Zandvoort in vollen Zügen. „Das war unglaubliche Arbeit, lasst uns weiter pushen“, sagte der Brite über seinen zweiten Saisonsieg beim Großen Preis der Niederlande. Und McLaren-Boss Zak Brown rief mit Blick auf den Titelkampf ein eindeutiges „Let’s go!“ ins Sky-Mikrofon.

„Es fühlt sich unglaublich an, das war ein fast perfektes Rennen – nach der ersten Runde“, sagte Norris, der Weltmeister Verstappen bei dessen Heimspiel nur am Start vorbeiziehen lassen musste. Danach ließ er ihm nicht den Hauch einer Chance und verwies ihn auf Platz zwei. In der WM liegt Norris nach 15 von 24 Rennen zwar noch 70 Punkte hinter dem Niederländer – doch die Kräfteverhältnisse haben sich klar zugunsten des Briten verschoben.

„Wir haben alles gegeben, wir hatten einen guten Start, es war dann aber sehr klar, dass wir nicht schnell genug sind“, sagte der schwächelnde Verstappen, der nun schon seit fünf Rennen auf einen Sieg wartet. Eine solche Serie hatte der 26-Jährige zuletzt 2020 erlebt, damals wurde er letztmals nicht Weltmeister. „Neunmal Zweiter werden, das wird nicht reichen“, unkte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko mit Blick auf die kommenden Monate.

Verstappens Rückstand auf den Briten betrug am Ende mehr als 22 Sekunden. Er verwies Charles Leclerc (Monaco) im Ferrari auf den dritten Platz, der stärker eingeschätzte Oscar Piastri (Australien) landete dahinter. Die Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton (beide Großbritannien) fuhren diesmal deutlich am Podium vorbei.

Leclerc auf dem Podest, Hülkenberg nicht in den Punkten

Nico Hülkenberg verpasste die Punkte knapp, der Haas-Pilot aus Emmerich wurde Elfter. Verstappens zuletzt schwacher Teamkollege Sergio Pérez, über dessen Aus in der Sommerpause spekuliert worden war, kam als Sechster ins Ziel.

Viel war im Vorfeld diskutiert worden. Würde Norris diesmal die Nerven behalten und einen guten Start hinlegen? Immerhin war der Brite schon dreimal von der Pole Position in ein Rennen gegangen – einen Sieg konnte er vom besten Startplatz bislang aber nicht holen.

Und tatsächlich kam Norris auch bei Sonnenschein in Zandvoort nicht gut weg. Die Fans an der niederländischen Nordseeküste jubelten laut, als Verstappen als Erster in die langgezogene Rechtskurve nach dem Start einbog. Im Red Bull gelang es Verstappen dann zunächst, ein kleines Polster auf Norris herauszufahren – entscheidend absetzen konnte er sich aber nicht.

Norris überholt Verstappen in der 18. Runde

Stattdessen kam Norris Schritt für Schritt näher und setzte den Weltmeister unter Druck. Als er dann im DRS-Fenster war, zog Norris scheinbar mühelos vorbei. Verstappen versuchte zwar, das Überholmanöver in der 18. Runde noch zu kontern, musste dann aber abreißen lassen.

Auch nach den Boxenstopps blieb der WM-Zweite vorne und baute seine Führung aus. Sein Teamkollege Piastri kam deutlich später an die Box – setzte dann aber mit frischen Reifen die Konkurrenz stark unter Druck. Zunächst überholte er Russell, dann mühte er sich nach Kräften, einen Weg an Leclerc vorbei zu finden.

Piastri und Leclerc büßten bei diesen Manövern einige Zeit ein, wovon Verstappen profitierte. Dieser konnte sein Rennen in dieser Phase zunächst ohne großen Druck absolvieren – Norris war vorne nicht in Verstappens Reichweite, dafür drohte zumindest von hinten keine Gefahr. (sid/mp)

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