Nach der gescheiterten Revolte: Das sagen die Schalker Profis über Trainer Gross
Sinnbildlich für den Zustand der Schalker: Hoffnungsträger Shkodran Mustafi mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden
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Die Möchtegern-Rebellen von Schalke 04 stürzen weiter dem Bundesliga-Abstieg entgegen. Nach dem angeblichen Spieler-Aufstand gegen Trainer Christian Gross erlebte das Liga-Schlusslicht beim 1:5 (1:3) in Stuttgart das nächste Debakel. Ein „Weiter so“ mit Gross, dem vierten Schalke-Coach in dieser Horrorsaison, scheint nur noch schwer vorstellbar.
Die gute Nachricht vorweg. Da auch Hertha (0:2 in Wolfsburg) und Bielefeld (0:3 in Dortmund) nicht gewinnen konnten, bleibt der Abstand der Schalker auf Relegationsplatz 16 weiter bei neun Zählern. Theoretisch ist für die Knappen elf Spieltage vor Schluss damit noch alles möglich. Praktisch sieht es allerdings anders aus. Dafür gab es in Stuttgart den nächsten Beweis.
Fünf Gegentore und ein kläglich verschossener Elfmeter
Doppelpacker Wataru Endo (10., 26.), Sasa Kalajdzic (34.), Philipp Klement (88.) und Daniel Didavi (90.) trafen für den VfB. Schalkes Kapitän Sead Kolasinac (40.) konnte zwar zwischenzeitlichen auf 1:3 verkürzen. Für ein Aufbäumen sorgte das allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Bezeichnend für den aktuellen Zustand der Schalker war viel mehr ein ziemlich kläglich verschossener Elfmeter von Nabil Bentaleb (72.).
Für Schalke (weiter nur ein Sieg) war es bereits die 16. Niederlage im 23. Ligaspiel. Das Torverhältnis steht mittlerweile bei minus 45. Es ist ein Schrecken ohne Ende. Trainer Gross verfolgte in Stuttgart das Grauen auf dem Platz meist wie zu einer Statue erstarrt in der linken Ecke seiner Coaching-Zone stehend.
„Eine ganz bittere Niederlage, wir haben uns sehr viel vorgenommen, aber individuell zu viele Fehler gemacht“, sagte Gross nach dem Spiel bei Sky. Ein freiwilliger Rücktritt ist für ihn kein Thema. „Ich bin die Mission angetreten, für mich gibt es kein Aufgeben. So lange die Möglichkeit besteht, ist der Glaube da.“
Torwart Michael Langer schützt Trainer Christian Gross
Was sagen die Profis zu der angeblichen Revolte gegen den Trainer? Torwart Michael Langer stellte sich nach der Partie demonstrativ vor den Coach. „Wir schätzen den Trainer extrem. Was da gemacht wurde, dazu möchte ich nichts sagen. Der Trainer ist die ärmste Sau. Wir sollten uns an die eigene Nase packen“, sagte er. Shkodran Mustafi, der an dem Spieler-Aufstand ebenso wie Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar beteiligt gewesen soll, wich der Frage nach der Spieler-Revolte hingegen aus. „Unser Job ist es, auf den Platz zu gehen und alles auf dem Platz zu lassen. Alles andere ist nicht in unserer Hand.“