• Marvin Senger (l.) gegen Aarhus-Kapitän Poulsen
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Nach St. Pauli-Testspiel: Trainer Timo Schultz: Lob für ein Abwehr-Talent

Die Talente aus den eigenen Reihen erhalten beim FC St. Pauli seit Vorbereitungsbeginn die seriöse Möglichkeit, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Waren die Youngsters von Jos Luhukay vor allem deshalb eingesetzt worden, um erfahrenen Kräften, mit denen der Ex-Trainer überkreuz lag, zu zeigen, wo der Bartel den Most holt, offeriert Timo Schultz realistische Chancen. Wie zum Beispiel Marvin Senger, der als einziger Hamburger beim torlosen Remis gegen Aarhus GF komplett durchgespielt hatte.

Schultz kennt den baumlangen Innenverteidiger aus gemeinsamen Tagen bei der U19, weiß, was er von ihm erwarten darf. Und der 20-Jährige liefert! „Marvin präsentiert sich in der Vorbereitung top, hat den besten Laktatwert, zeigt sich im Training richtig stark“, freut sich der Coach. „Der Junge ist einen Schritt weiter als die meisten anderen Jungen.“

Schultz hatte Senger einst zum FC St. Pauli gelotst

Zu drei Zweitliga-Einsätzen war Senger unter Luhukay gekommen, zum Kiezklub gelotst hatte ihn einst indes – Schultz. „Es war eine schnelle Entscheidung, weil das Vertrauen direkt da war“, erinnerte sich Senger an den Moment, als er von Eintracht Norderstedt weggelockt worden war.

Die gute Beziehung zum Trainer hat bis heute Bestand, zu sehen ist das in jeder Einheit: Senger wirkt mutig, willig, zielstrebig und bringt für einen langen Schlacks, der er mit 193 Zentimetern nun mal ist, gute fußballerische Fähigkeiten mit.

Schultz sieht bei Senger noch Verbesserungspotenzial

Die gilt es nun noch zielführend einzusetzen. „Marvin sucht immer die perfekte Lösung, anstatt einfach zu spielen“, weiß Schultz. „Das steht ihm manchmal im Weg.“ Meist sei die einfachste Lösung die beste, „er sucht dann immer den noch besseren Ball“.

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Was gegen abgezockte Dänen bisweilen auch mal nach hinten losging. „Sie hatten die Qualität, noch ein Bein dazwischen zu kriegen. Er hat es meistens noch gut gelöst, ist aber in der letzten Kette ein sehr großes Risiko gegangen.“

St. Paulis Talente machen auf sich aufmerksam

Trotzdem: Senger (20) und seine jungen Kollegen wie Christian Vieth (21) oder Jannes Wieckhoff (20) zeigten ihrem Trainer gegen Aarhus, dass ihr gemeinsamer Weg der richtige ist.

„Ich denke, dass einige auf sich aufmerksam gemacht haben, viel mutiger waren als im Kiel-Spiel“, lobte Schultz. „Dass sie in einigen Zweikämpfen auch mal Lehrgeld bezahlen oder übers Ziel hinausschießen, das nehmen wir gern in Kauf. Ich war sehr zufrieden.“

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