Nach Wirbel um Trainer-Lizenz: Hertha-Coach Klinsmann erklärt sich in Live-Chat

Berlin –

Riesen-Wirbel um Coach Jürgen Klinsmann (55) bei Hertha BSC! Wenige Tage vor dem Rückrundenstart der Hauptstädter gegen Klinsmanns Ex-Klub FC Bayern (Sonntag, 15.30 Uhr) hat der Berliner Trainer ein außergewöhnliches Problem: Seine Trainer-Lizenz ist nicht mehr gültig!

Doch am Mittwoch gab Klinsmann Entwarnung. In einem Live-Chat auf Facebook, bei dem der Ex-Bundestrainer die Fragen der Hertha-Fans beantwortete, fragte ein Anhänger, was nun mit seiner Lizenz sei.

„Die liegt irgendwo in meinem Häuschen in Kalifornien. In irgendeiner Schublade. Aber die werden wir schon wiederfinden“, entgegnete Klinsmann lachend. Der Hertha-Trainer ergänzte: „Ich habe jetzt alle Unterlagen an den DFB gemailt. Also: Entspannung!“

Jürgen Klinsmanns Trainer-Lizenz abgelaufen

Klinsmann hatte tags zuvor der „Bild“ gesagt: „Als ich Ende November in den Flieger Richtung Berlin gestiegen bin, hatte ich nicht gedacht, dass ich meine Trainerlizenz und die Fortbildungsnachweise benötige, denn da wusste ich noch nicht, dass ich Hertha-Trainer werde. An Weihnachten habe ich die Unterlagen schlichtweg vergessen. Aktuell ist bei uns in Kalifornien niemand im Haus, da sich meine Frau am Studienort unserer Tochter aufhält. Ich bin aber dabei, alle notwendigen Unterlagen beizubringen.“

Seine Lizenz hatte Klinsmann im Jahr 2000 bei einem Sonderlehrgang des DFB erworben. Allerdings sei sie mittlerweile abgelaufen. Um die Lizenz wie vorgeschrieben alle drei Jahre zu erneuern, sind Nachweise (beispielsweise über Weiterbildungen) nötig.

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Hertha BSC und Jürgen Klinsmann droht eine DFL-Strafe

Vonseiten der DFL droht den Berlinern dennoch wegen eines Verstoßes gegen die Statuten eine Geldstrafe – ein Trainer darf nicht ohne Lizenz in der deutschen Eliteliga arbeiten. „Im Fall von Jürgen Klinsmann fehlt aktuell der Nachweis einer gültigen Lizenz. Die DFL steht mit Hertha BSC und dem DFB im Austausch darüber, inwieweit der Nachweis einer gültigen Lizenz erbracht oder die Lizenz verlängert werden kann. Wir sind zuversichtlich, dass sich das Thema zügig löst“, hatte die DFL mitgeteilt.

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Jürgen Klinsmann spricht über Hertha-Größenwahn

Über den vermeintlichen Hertha-Größenwahn sagte Klinsmann: „Bei uns wird sehr realistisch gedacht. Die Realität heute ist: Wir sind im Abstiegskampf. Aber wir wollen weg von den Abstiegsplätzen, weiter nach oben klettern und uns ein Polster verschaffen.“

Der Ex-Bundestrainer blickte auch auf die kommende Saison – und gab sich ambitioniert: „Wir wollen nächstes Jahr nach oben angreifen. Das ist nicht größenwahnsinnig, sondern man muss sich Ziele setzen im Hochleistungssport. Und wenn alles klappt, was wir uns vorstellen, ist der europäische Wettbewerb möglich.“ Klinsmann fasste zusammen: „Das Ziel in diesem Jahr: Klassenerhalt. Das Ziel in der neuen Saison: Europa.“

Jürgen Klinsmann freut sich auf Duell mit FC Bayern

Über das „Mega-Spiel“ gegen die Bayern sagte Klinsmann: „Wir sind voller Energie, voller Selbstvertrauen. Wir sind seit vier Spielen unbesiegt. Und was gibt’s Schöneres, als dann im ausverkauften Olympia-Stadion gegen die Bayern zu spielen?“

Auch zur Diskussion um ein neues Berliner Stadion hatte Klinsmann eine klare Meinung: „Es ist überfällig, dass wir ein Fußball-Stadion hier in Berlin haben. Ich hoffe, die Politik kriegt das auf die Reihe. Und zwar so früh wie möglich.“ (kos)