Nächster großer Umbruch?: Diese Spieler könnten den HSV verlassen
Natürlich hoffen sie alle, dass der Weg weiter geht, über die Relegation, bis hinauf in die Bundesliga. Doch es ist, wie es ist: Der HSV startet als Tabellenvierter in den letzten Spieltag. Bleibt es am Sonntag nach den 90 Minuten gegen Sandhausen dabei, ist die Saison für Hamburg beendet. Es wäre der Auftakt zu einer womöglich gewaltigen Personal-Rochade.
Sie dürften ihren Teil dazu beisteuern, die Wirtschaft wieder ein wenig anzukurbeln. Last-Minute-Buchungen werden in diesem Sommer bei den Profis des HSV präferiert, nicht nur aufgrund der Corona-Krise. Nach wie vor weiß kein Spieler des Kaders, wann er in den Urlaub starten kann. Schon zum Wochenstart? Oder doch erst nach der Relegation, die am 6. Juli endet? Nur so viel dürfte feststehen: So, wie sie auseinandergehen, werden sie nicht wieder zusammenkommen.
Die wichtigste HSV-Personalie heißt Dieter Hecking
Das große Stühlerücken steht unmittelbar bevor. Und es beginnt oben. Bleibt der HSV Vierter, endet Dieter Heckings Vertrag. Der interne Fahrplan sieht vor, dass Trainer und sportliche Führung dann in der kommenden Woche darüber befinden würden, ob eine weitere Zusammenarbeit Sinn macht. Dazu könnte es kommen, wenn die Vorstellungen in Sachen Kadergestaltung zueinander passen. Der Ausgang der Gespräche wird intern als komplett offen angesehen.
An Hecking, der innerhalb der HSV-Führungsebene als Königspersonalie bezeichnet wird, hängt im Wesentlichen der Rest eines Puzzles, das es in sich hat und an dem zumindest 17 weitere Personen beteiligt sind.
Bei Abgang: Was wird aus Heckings HSV-Trainerstab?
Unmittelbar an Hecking gekoppelt ist die Zukunft seiner Assistenten. Dirk Bremser (54) ist der ewige Wegbegleiter des 55-Jährigen, Tobias Schweinsteiger (38) wurde vor der Saison von Hecking auserwählt, wird intern sehr geschätzt. Möglich, dass er auch ohne Hecking eine HSV-Zukunft haben könnte. Wenn er es denn überhaupt will.
Von der Entscheidung in der Trainerfrage dürfte im Wesentlichen der Fortbestand des aktuellen Kaders abhängen. Wie groß wird der Umbruch? Wen braucht Hecking nicht mehr? Oder: Welche Profis hätten unter einem anderen Trainer womöglich eine neue Chance?
Sechs Leihverträge enden nach dieser Saison. Martin Harnik (33/aus Bremen geliehen) müsste der HSV bei Aufstieg kaufen. Adrian Fein (21/Bayern), Jordan Beyer (20/Gladbach), Joel Pohjanpalo (25/Leverkusen) und Louis Schaub (25/Köln) kehren zu ihren Klubs zurück. Möglich, dass sich der HSV um eine Weiterverpflichtung von Fein und Beyer bemüht, bei Pohjanpalo dürfte er chancenlos sein. Schaub hat schlechte Karten.
Der VfB Stuttgart soll Interesse an Tim Leibold haben
Offen auch, welche Leistungsträger den Verein verlassen würden, um bei Nichtaufstieg Geld in die Kasse zu spülen. Sportvorstand Jonas Boldt (38) stellte in dieser Woche Verkäufe in den Raum, die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten nun von einem ersten, ernsthaften Interessenten. So soll der VfB Stuttgart Tim Leibold (26/mit 19 Vorlagen Top-Vorbereiter des HSV) im Auge haben. Auch Leibold soll interessiert sein, zu seinem Ex-Klub zurückzukehren. Da könnte sich ein Deal anbahnen, von dem alle Seiten profitieren.
Als weitere mögliche Verkaufskandidaten, die dem Verein Erlöse bescheren könnten, werden intern Jeremy Dudziak (24/besitzt eine Ausstiegsklausel für die Bundesliga), Josha Vagnoman (19) und Bakery Jatta (22) genannt. Offen auch, was mit Keeper Julian Pollersbeck (25/Vertrag bis 2021) geschieht. Bobby Wood (27/Vertrag bis 2021) würde der HSV liebend gern abgeben. Auch Rick van Drongelen (21) könnte nach seiner durchwachsenen Saison vor allem bei einem Hecking-Verbleib zur Disposition stehen. Der Niederländer besitzt insbesondere in seiner Heimat einen Markt.
Bei Letschert deuteten die Zeichen zuletzt auf Trennung
Dazu gesellen sich drei Profis mit auslaufenden Verträgen. Christoph Moritz (30) verlässt den HSV, auch bei Jairo (26) deutet alles auf einen Abschied hin. Bei Timo Letschert (27), auf den der HSV eine Zweijahresoption besitzt, ist alles offen, die jüngsten Zeichen deuten eher auf eine Trennung hin.
18 Fragezeichen also, die eines dann doch eint: Sie alle hoffen, dass es nach dem Zitter-Finale am Sonntag noch ein wenig weitergeht auf dem gemeinsamen Weg.