Beachvolleyballerinnen Luisa Lippmann und Laura Ludwig
  • Stehen nach zwei Niederlagen kurz vor dem frühen Olympia-Aus: Die Beachvolleyballerinnen Luisa Lippmann und Laura Ludwig
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Kopfproblem! Ludwig/Lippman haben nach erneuter Pleite ein „beschissenes Gefühl”

Das tat schon beim Zuschauen weh. Sang- und klanglos haben Laura Ludwig und Louisa Lippmann auch ihr zweites Spiel in Paris verloren. Es war eine regelrechte Klatsche. Nichts lief zusammen, gar nichts. Keine Chance. Die Laune im Keller. Vor dem abschließenden Gruppenspiel am Samstag stehen die Hamburgerinnen mit dem Rücken zur Wand, wollen die Hoffnung aufs Weiterkommen aber nicht aufgeben.

Die Frage der MOPO nach dem Gefühl, so kurz nach der heftigen 0:2 (9:21, 15:21)-Niederlage gegen die Schweizer Europameisterinnen Nina Brunner/Tanja Hüberli, war schon kurz. Ludwigs Antwort war noch um einiges kürzer und sehr deutlich: „Scheiße.” Lippmann stand daneben und starrte ins Leere.

Laura Ludwig: „Das ist einfach bitter“

„Es ist ein beschissenes Gefühl, nicht ins Spiel gekommen zu sein und gespielt zu haben, was wir können. Das ist einfach bitter”, führte die fünfmalige Olympia-Teilnehmerin und Gold-Gewinnerin von 2016 dann nach einer kurzen Pause weiter aus. Der Gegner habe sehr gut gespielt und ihr Team einfach nicht ins Spiel kommen lassen. Sie hatten aber auch nie ins Spiel gefunden, zu wenig geboten, um überhaupt dagegenhalten zu können.

Ludwig (38) redete Klartext. „Es ist nicht das Alter, nicht der Körper. Das ist ganz klar der Kopf.” Bei beiden. Sie hatten sich vorgenommen, es „anders zu machen als im ersten Spiel”, meinte Ludwig im Hinblick auf die Auftaktniederlage gegen die Französinnen Richard/Placette und fügte mit einem bitteren Lachen an: „Das war heute eine andere Form von anders.”

„Genieße es trotzdem, hier zu spielen“

Besonders schade: auf der Tribüne saßen ihr Ehemann Imornefe „Morph” Bowes und die Söhne Teo (6) und Lenny (2). Sie hatten nichts zu jubeln. Aber Ludwig versicherte: „Ich genieße es trotzdem, hier zu spielen.” Leider nicht so, wie sie es kann. Wie sie und Lippmann es können.

Keine Frage, die Schweizerinnen sind ein Topteam und waren favorisiert, aber dass es so deutlich wurde, lag allein an Ludwig und Lippmann. „Da zu stehen und so beballert zu werden, ist auf jeden Fall frustrierend”, meinte die konsternierte Lippmann (29).

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Zwei Tage haben „LLLL” jetzt Zeit, sich zu berappeln, dann geht gegen die spanischen Vize-Europameisterinnen Alvarez/Moreno. „Abschalten” müsse man jetzt erstmal, alles sacken lassen, alle Eindrücke verarbeiten. „Es ist bitter, hier nicht zeigen zu können, was wir können”, so Ludwig. „Am Samstag geht es darum, alles umzuschmeißen und nach vorne zu gehen, nicht stehen zu bleiben und nach hinten zu gucken, sondern knallhart aggressiv gegen den Gegner – und zusammen.” Denn bislang kämpften beide noch mehr mit sich selbst als mit ihren Gegnerinnen und auch zu sehr für sich allein.

Zweiter Sieg! Tillmann/Müller erneut souverän

Ganz anders, nämlich wie geschmiert, läuft es für das zweite Hamburger Duo Cinja Tillmann/ Svenja Müller. Ihrem schon souveränen Auftaktsieg ließen beide im Anschluss an das Spiel von Ludwig/Lippmann einen dominanten zweiten Sieg folgen, nahmen die Tschechinnen Marie-Sara Stochlova und Barbora Hermannova beim 2:0 (21:17, 21:9) im zweiten Satz regelrecht auseinander und haben jetzt beste Achtelfinalchancen.

Aus den sechs Vierergruppen erreichen jeweils die besten zwei Teams sowie die zwei besten Gruppendritten direkt das Achtelfinale. Die restlichen Drittplatzierten müssen in die Lucky-Loser-Runde.

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