Stade de France in Paris
  • Die deutschen Leichtathleten zeigten sich von der Atmosphäre im Stade de France begeistert.
  • Foto: picture alliance/dpa/Belga | Jasper Jacobs

Leichtathleten begeistert: „Noch nie so etwas erlebt”

Ein DJ heizte den 65.500 Fans ein, die Bässe wummerten durch das Stade de France – und Gina Lückenkemper staunte nicht schlecht. „Das war der totale Wahnsinn. Ich habe noch nie so eine extreme Atmosphäre in einem Leichtathletik-Stadion erlebt”, sagte die frühere Europameisterin nach ihrem Einzug ins olympische Halbfinale.

Zum Auftakt der Wettkämpfe in der Olympia-Kernsportart sorgte die Stimmung im französischen Nationalstadion schon am Vormittag für leuchtende Augen bei den DLV-Assen. Lückenkemper ließ sich vom Kracher-Start in Saint-Denis in ihrem Vorlauf gar etwas „irritieren” und „ablenken”. Sie habe sich gefühlt „wie bei einem Fußball-Derby”.

Am Samstag (19.50 Uhr/ZDF und Eurosport) steht die Vorschlussrunde an, in der Lückenkemper um ihren großen Traum vom olympischen Finale kämpft. Auch sie weiß: Die 11,08 Sekunden, mit denen die 27-Jährige am Freitagvormittag als Dritte ihres Vorlaufs die nächste Runde erreichte, werden dann nicht ausreichen.

Lückenkemper: „Muss eine Schippe drauflegen“

„Morgen muss anderweitig angegriffen werden, da muss ich eine Schippe drauflegen”, sagte Lückenkemper, die die 13. beste Zeit in der ersten Runde erzielt hatte. Nicht nur auf der Bahn will sie sich nun auf das Halbfinale vorbereiten: „Ich werde mich auf jeden Fall mit unserer Sportpsychologin zusammensetzen, um über Strategien zu reden, wie man mit dieser besonderen Atmosphäre wirklich umgeht. Das hat mich eben so ein bisschen umgehauen.”

Ähnliches berichtete Merlin Hummel, der deutsche Hammerwerfer hatte aber noch ganz andere Probleme. Nach dem ersten Versuch des EM-Vierten aus Kulmbach herrschte helle Aufregung unter den Kampfrichtern, zeitweise diskutierten vier Offizielle miteinander, die Weite wurde zunächst nicht angezeigt. Offenbar gab es Probleme mit dem elektronischen Messgerät.

Hummels nach Diskussionen im Finale

„Ich dachte mir: ‘Wollen die mich jetzt verarschen oder was’“, sagte Hummel, aber „dann haben die das alles super professionell gelöst. Erst nach einer halben Stunden tauchte die Leistung von Hummel in den offiziellen Ergebnislisten auf, seine 75,25 m reichten gerade so für den Einzug ins Finale der besten zwölf Hammerwerfer am Sonntagabend.

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Auch dann wird das Stade de France wieder prall gefüllt sein, das Wochenende bietet mit den beiden 100-m-Finals sowie der Zehnkampf-Entscheidung zwei absolute Highlights. Lückenkemper will hautnah dabei sein, muss dafür den Freitagvormittag, dessen Flair gar ihren Goldlauf bei der Heim-EM in München getoppt habe, aber verarbeiten.
„Das war einfach krass. Ich fand’s geil”, sagte sie und ergänzte lachend: „Fast ein bisschen zu geil.” (sid/bv)

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