Deutscher Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn
  • Neben Verschmutzungen kritisiert Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn auch die starken Strömungen in der Seine.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„Paletten und Autoreifen“: Bundestrainer kritisiert Rennen in der Seine

Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn rechnet nach den Regenfällen der vergangenen Tage mit großen Problemen bei den olympischen Rennen in der Seine – vor allem wegen der starken Strömung. „Die Triathleten werden Probleme haben, immer wieder zurückzukommen. Die Schwimmer werden es vielleicht schaffen, aber lange brauchen“, sagte Berkhahn am Sonntag. Bei der aktuellen Strömungsgeschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde zu schwimmen, mache „überhaupt keinen Sinn“.

Die Verschmutzung sei zwar nicht mehr so stark wie noch vor ein paar Wochen, „aber es gab auch in den letzten Tagen Bilder, da sind Paletten durchgeschwommen oder ein Autoreifen“, sagte Berkhahn weiter: „Das wird dem Anspruch eines Olympiarennens wirklich nicht gerecht. Ob sie das noch unter Kontrolle kriegen, weiß ich nicht.“

Schwimmer um Wellbrock und Beck erst in einer Woche in der Seine

Am Sonntag war das Training der Triathleten wegen Problemen mit der Wasserqualität abgesagt worden. Die Wettkämpfe am Dienstag und Mittwoch sollen aber nicht in Gefahr sein, der Regen hat sich verzogen. In den nächsten Tagen sind allerdings Gewitter möglich. Die Freiwasserschwimmer um Florian Wellbrock und Leonie Beck gehen eine Woche später an den Start.

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Außerdem kritisierte Berkhahn das olympische Becken im Rugbystadion La Defense. „Es ist sehr flach, gerade mal zwei Meter tief. Wir haben viele Kameras, viele Bildschirme drin, es gibt sehr viel Verwirbelung. Das macht es für die Schwimmer nicht einfacher, und das bringt auch keine guten Zeiten“, bemängelte der Bundestrainer: „Das Becken müsste tiefer sein. Deshalb sieht man noch keine Weltspitzenzeiten und keine Weltrekorde.“

Olympia: Bernd Berkhahn kritisiert Trainingsbedingungen

Bei Olympia in Tokio vor drei Jahren war das Becken rund einen Meter tiefer. Weil aber vor 17.000 Zuschauern in der Mehrzweckarena geschwommen wird, entschied man sich für weniger Wassertiefe, damit auch die ersten Sitzreihen genutzt werden können.

„Das wussten wir nicht vorher“, gab Berkhahn zu, „würden wir in Berlin oder hier im alten Olympiabecken schwimmen, wären alle schneller. Das ist schade für alle. Die Qualität, die du schwimmst, ist höher, aber am Ende steht eine schlechtere Zeit da. Das macht keinen Spaß.“ (aw/sid)

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