Kamila Valieva
  • Kamila Valieva hat ihre Medaille verpasst. Ihre Trainerin kritisiert sie direkt.
  • Foto: imago UPI Photo

Unfassbar! Trainerin beschimpft weinende Kamila Valieva (15)

Trotz positiver Dopingprobe durfte Kamila Valieva im Einzel starten und sich ihre fest eingeplante Goldmedaille für Russland abholen. Doch es kam anders und der Skandal um die erst 15-Jährige wurde zu einer Tragödie. Der deutschen Eiskunstlauf-Legende Kati Witt (56) kamen live in der ARD-Übertragung die Tränen.

Im Mittelpunkt des größten Skandals der Spiele in Peking, weltweite Aufmerksamkeit, Hass, Abneigung und dazu die grenzenlose Erwartungshaltung aus der Heimat: Eigentlich war es logisch, dass Kamila Valieva daran zerbrechen würde. Und so kam es dann auch. Die große Favoritin verpatzte ihre Kür komplett. Sie stürzte beim Vierfach-Salchow und auch der Vierfach-Toeloop gelang nicht ganz.

Olympia: Kamila Valieva verpasst Medaille

Unter Tränen verließ sie das Eis, in dem Wissen, „versagt” zu haben. Ein Teenager völlig am Ende. Valieva kam hinter ihren russischen Teamkolleginnen Anna Shcherbakova (17) und Alexandra Trusova (17) sowie Kaori Sakamoto (21) aus Japan nur auf den vierten Platz, verpasste somit sogar eine Medaille.

Kati Witt kamen in der ARD-Übertagung die Tränen. Screenshot/ARD
Witt
Kati Witt kamen in der ARD-Übertagung die Tränen.

Im ARD-Studio verfolgte Kati Witt das Drama. „Man hätte sie schützen müssen. Sie war ein Schatten ihrer selbst“, analysierte die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin, der live im TV die Tränen kamen. „Sie ist ein 15-jähriges Kind und ist daran zerbrochen. Da sitzt ein Häufchen Elend zwischen Erwachsenen, das bricht einem das Herz.”

Kati Witt weint wegen Kamila Valieva

Witt wurde regelrecht wütend auf die Macher hinter dem Doping-Skandal: „Man hat sie der Welt zum Fraß vorgeworfen! Ich kann nur hoffen, dass sie das verwindet und wiederkommt. In vier Jahren möchte ich sie wiedersehen. Das war kein schönes Kapitel, das unser Sport heute geschrieben hat.”

Am Ende des Interviews mit ARD-Moderatorin Jessy Wellmer sagte Witt noch über ihren emotionalen Auftritt: „Das tut mir leid, ich muss mich echt entschuldigen für meinen Ausbruch.”

Trainerin Tutberidse beschimpft Kamila Valieva

Während Valieva Interviews nach dem Wettbewerb verweigerte, wurde abermals klar, aus welchem Holz ihre Trainerin geschnitzt ist. „Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Wa-rum hast du aufgehört zu kämpfen? Erklär mir das!”, beschimpfte Eteri Tutberidse ihren „Schützling”. Unfassbar!

Die verstörenden Bilder ließen IOC-Boss Thomas Bach auch am Morgen danach nicht los. Mit „Erschrecken” habe er verfolgt, wie das russische Wunderkind unter der Last der Dopingaffäre auf dem Eis zusammengebrochen war und wie „kalt” sie danach von ihrem Team empfangen wurde.

Bach zeigte bei seinem Auftritt zwei Tage vor dem Ende der Winterspiele Mitgefühl und griff Valievas Umfeld an – eigene Verantwortung für den größten Skandal in Peking stritt der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees ab.

Bach erschüttert über Fall Valieva – aber IOC soll nicht schuld sein

„Diejenigen, die ihr diese Droge verabreicht haben, sind die Schuldigen”, sagte Bach über den aufsehenerregenden Fall der 15-Jährigen, die trotz einer positiven Dopingprobe am olympischen Einzelwettbewerb teilnehmen durfte. Oder musste. Das IOC habe sich an den Rechtsweg gehalten und Einspruch beim CAS gegen die Aufhebung der Suspendierung eingelegt, sagte Bach und sprach von einem „Dilemma”. Das überschattete die ohnehin fragwürdigen Spiele in China.

Für die deutschen Athletenvertreter macht es sich der IOC-Boss zu einfach. ”Es hätte zumindest geprüft werden müssen”, ob Valieva „überhaupt in der Verfassung für eine Teilnahme am Wettbewerb war”, sagte Maximilian Klein vom Verein Athleten Deutschland. Es sei „entlarvend, dass dem IOC-Präsidenten die immense Belastung der Athletin wohl erst beim Zuschauen aufgefallen ist, gerade weil ihr Umfeld für seinen verstörenden Umgang mit Athletinnen bekannt ist“.

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