Matthew Immers und Steven van de Velde bei den Olympischen Spielen
  • Trotz einer Verurteilung wegen Vergewaltigung darf Steven van de Velde (r.) bei den Olympischen Spielen teilnehmen – unter Buhrufen der Zuschauer.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Wegen Vergewaltigung verurteilt: Beachvolleyballer in Paris ausgebuht

Der erste Auftritt des niederländischen Beachvolleyballers Steven van de Velde bei den Olympischen Spielen in Paris hat für Unmut im Publikum gesorgt. Der vor acht Jahren verurteilte Sexual-Straftäter wurde am Sonntag vor seinem Auftakt-Spiel mit Teamkollege Matthew Immers ausgebuht. Die Niederländer verloren anschließend mit 1:2 gegen die Italiener Alex Ranghieri/Adrian Carambula.

Im Beachvolleyball-Stadion unter dem Eiffelturm war das Team zunächst mit Applaus empfangen worden, zahlreiche niederländische Fans waren vor Ort. Die Buhrufe ertönten, als van de Velde persönlich vorgestellt wurde.

Steven van de Velde wurde zu Haft verurteilt

Der Start des 29-Jährigen bei den Sommerspielen ist ein großer Streitfall. In einer Online-Petition forderten bis Sonntagmittag knapp 95.000 Menschen das IOC zum Ausschluss des Sportlers auf. Schon seine Nominierung hatte für reichlich Aufregung gesorgt.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.

Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen im Jahr 2014 war van de Velde 2016 in England zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Nachdem er einen Teil seiner Strafe abgesessen hatte, kehrte er in die Niederlande zurück. Dort wurde das Urteil an das gängige Recht angepasst, nach 13 Monaten kam der Beachvolleyballer wieder frei. „Ich habe getan, was ich getan habe. Ich kann es nicht rückgängig machen. Es ist der größte Fehler meines Lebens“, sagte er einmal.

Van de Velde außerhalb des Olympischen Dorfes untergebracht

Das Niederländische Olympische Komitee (NOC*NSF) hatte für die Spiele Konsequenzen gezogen. Van de Velde wurde auf eigenen Wunsch außerhalb des Olympischen Dorfes untergebracht und wird nicht mit der Presse sprechen. Man bedauere „die Auswirkungen, die die erneute Fokussierung auf die Vergangenheit des Beachvolleyballers Steven van de Velde für viele Menschen hat“, teilte das NOC*NSF mit. Der Verband ergreife deshalb „Maßnahmen, um so weit wie möglich für Ruhe zu sorgen“.

Das könnte Sie auch interessieren: Zweiter Doping-Fall bei Olympia: Boxerin (22) suspendiert

Van de Velde studiert mittlerweile an der Universität Heerlen Psychologie. Er ist mit Kim Behrens, Schwester des deutschen Fußball-Nationalspielers Kevin Behrens, verheiratet. Zusammen haben sie ein Kind. (aw/sid)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp