„Reiß dich zusammen!“: HSV-Kapitän Leibold in der Krise – ein Schiedsrichter hilft
Es läuft einfach nicht. Die HSV-Krise macht auch vor Tim Leibold nicht halt, der 27-Jährige, in der Vorsaison noch bester Vorlagengeber seines Vereins, tut sich schwer. Nun aber erhält er Unterstützung der besonderen Art: Mit Patrick Ittrich muntert ausgerechnet einer der deutschen Top-Schiedsrichter den HSV-Kapitän auf.
Was er auch versucht, so richtig flutscht es nicht. Mit seinen 19 Vorlagen schrammte Leibold in der vergangenen Serie nur knapp am Allzeit-Rekord der Zweiten Liga vorbei und war der stabilste aller HSV-Profis.
HSV-Kapitän Tim Leibold: Schiri Ittrich hilft in der Krise
Das krasse Gegenteil dazu bietet nun diese Saison: Nach zehn Partien wartet der Ex-Nürnberger weiterhin auf seinen ersten Assist. Das wurmt und nagt an ihm, vor allem in ohnehin schweren HSV-Zeiten wie diesen.
DFB-Schiri Ittrich brachte im Sommer ein Buch heraus
Einen Mutmacher für Leibold lieferte nun Ittrich. Der 41-Jährige, einziger gebürtiger Hamburger in der DFB-Schiri-Elite, ging kürzlich unter die Autoren, im Sommer erschien sein Buch „Die richtige Entscheidung“, das über seine Erfahrungen auf dem Platz berichtet.
Leibold erhielt von Ittrich nun ein Exemplar mit persönlicher Widmung. „Lieber Tim, das Buch wird Dir helfen. In allem! Reiß Dich zusammen und viel Erfolg beim HSV als Kapitän“, so Ittrichs Zeilen, die Leibold via Instagram stolz publik machte.
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Ein Schiedsrichter wünscht einem Spieler alles Gute – eine zumindest ungewöhnliche Geste. „Aber wir kennen uns schon länger“, verriet Ittrich der MOPO. „Als Tim noch in Nürnberg spielte, habe ich ihn bereits ein paar Mal gepfiffen. Als er mich nun bat, ob ich ihm ein Buch schicken könnte, habe ich das natürlich gern gemacht.“
Ittrich darf keine HSV- oder St. Pauli-Spiele pfeifen
Dem Vorwurf der Parteilichkeit muss sich Ittrich ohnehin nicht aussetzen. Als Hamburger Schiedsrichter darf er weder Partien des HSV noch des FC St. Pauli leiten. Kontakt zu Spielern der Klubs besteht aber immer mal wieder: „Hamburg ist so gesehen als Stadtstaat sehr klein, man läuft sich ja immer wieder über den Weg.“
Zudem ist Ittrich wie die HSV-Profis häufiger Gast im UKE Athleticum. Auch die Regel-Schulungen, bei denen die Profis vorm Saisonstart mit Neuerungen vertraut gemacht werden, leitete er schon im Volkspark.
Nun will sich Leibold die Anschub-Hilfe des Referees zu Nutze machen. Darauf hoffen sie auch beim HSV – denn ohne die Vorlagen-Künste des Kapitäns fehlt ein wesentlicher Faktor, den der Verein im Aufstiegskampf braucht.