Relegation: „Party“ als Ku-Klux-Klan
Cottbus –
Ku-Klux-Klan-Kapuzen in Cottbus, Spielabbruch in Mannheim und ein Trainer, der offenbar findet, dass „Zigeuner“ ein lustiges Schimpfwort ist – nach den Relegationsspielen zur 3. Liga stehen nicht die sportlichen Ergebnisse im Fokus, sondern Skandale neben dem Platz.
Eine widerliche Provokation! Maskiert mit Ku-Klux-Klan-Kapuzen und ein großes Banner mit dem Schriftzug „Aufstieg des Bösen“ vor sich – so präsentierten sich bei der Aufstiegsfeierei auf dem Cottbuser Altmarkt einige „Fans“. Immer wieder hat Energie Probleme mit Neonazi-Fans.
„Eine Darstellungsform die menschenverachtend, abstoßend und in keiner Weise tolerierbar ist“, wüten die Verantwortlichen, wollen lebenslange Stadionverbote und begrüßen, dass der Staatsschutz sich der Sache angenommen hat. „Aufstieg des Bösen“ heißt auch ein Film über das frühe Leben Adolf Hitlers, der Ku-Klux-Klan ist ein offen rassistischer Geheimbund in den USA. Der Staatsschutz ermittelt.
Energie-Trainer Claus-Dieter „Pelle“ Wollitz hatte sich erst vergangenen Montag beim Pokalspiel in Babelsberg vor seine Anhänger gestellt: „Diese Fans haben es verdient!“ Zu Unrecht würde sein Klub immer in solche rechten „Schubladen“ gesteckt und von „Brauner Soße“ geschrieben. Stimmt, nicht alle Cottbus-Fans sind so, einige wehren sich gegen die rechtsextreme Vereinnahmung. Warum aber ausgerechnet Wollitz bei der Aufstiegs-Pressekonferenz nach der spontanen Sektdusche, die seine Mannschaft ihm verpasst hatte, „Spieler, ihr Zigeuner!“ anstimmte, bleibt sein Geheimnis.
Beim Relegations-Rückspiel zwischen Waldhof Mannheim und dem KFC Uerdingen der zweite Skandal: Mannheimer Ultras hatten beim Stand von 1:2 bewusst einen Spielabbruch provoziert, minutenlang Pyro und Raketen auf Feld und Ränge abgefeuert. Der DFB ermittelt, eine harte Strafe wird folgen.