Revolverheld: Das hat der HSV mit ihrer neuen Single „Abreißen” zu tun
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Mit ihrer Band Revolverheld erlebten Jakob Sinn (40) und Niels Kristian Hansen (40) in den vergangenen Jahren einen steilen Aufstieg – und schlugen damit eine eher gegenläufige Entwicklung zum HSV ein. Ihr Herz hörte aber nie auf, für den HSV zu schlagen, erzählen die Musiker in der neuen Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcasts). Im Gegenteil: Das ging sogar so weit, dass ein Live-Konzert etwas in den Hintergrund rücken konnte.
„Eigentlich versuchen wir, es einzurichten, dass wir die Spiele sehen können“, erzählt Schlagzeuger Sinn im MOPO-Podcast. „Manche Spiele haben wir während des Konzerts aber auch schon mit einem Auge im Backstage-Bereich mitverfolgt.“ Doch selbst das reichte bei Revolverheld nicht immer aus, lacht Gitarrist Hansen: „Wenn ein Spiel wirklich wichtig war, haben wir bei Konzerten über unseren Knopf im Ohr Ansagen bekommen, wie es beim HSV gerade steht. Dann wurden uns zwischen den Songs immer die Zwischenstände live reingegeben.“
HSV: Revolverheld ist Fan von Hamburg und Werder Bremen
Dabei ist sich die vierköpfige Band beim Thema Fußball eigentlich gar nicht einig. Neben den glühenden HSV-Fans Sinn und Hansen drückt „Revolverheld“-Frontmann Johannes Strate ausgerechnet Nordrivale Werder Bremen die Daumen. Ein „freundschaftliches Necken“, wie Hansen es beschreibt, sei in der Band an der Tagesordnung. „Da ruht die Freundschaft auch mal für 90 Minuten“, scherzt Sinn. „Es gab ja ein paar Jahre, in denen die Rivalität sehr groß war – nur leider meistens mit dem schlechteren Ende für uns.“
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Revolverheld:
Jenes schlechtere Ende mitsamt dem Abstieg des HSV im Jahr 2018 habe sich „abgezeichnet“, weiß Sinn, der drei Jahre zuvor beim historischen Relegationsspiel in Karlsruhe (2:1 n.V.) live im Stadion dabei war. „Als das Tor zum 1:1 fiel, ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Mein Vater und ich sind wild durch die Gegend gesprungen – mitten unter Karlsruhe-Fans“, schwärmt er.
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Doch das Revolverheld-Duo ist sich einig: So schmerzhaft der Abstieg für beide war, so optimistisch blicken sie in die Zukunft. „Unser aktueller Song ‚Abreißen‘ passt ganz gut zum HSV“, sagt Sinn. „Man war kein Team mehr und ein Neuaufbau in Form eines Abrisses war unumgänglich. Ich finde, dass dieser Abriss mittlerweile vollzogen ist und da eine neue Mannschaft aufgebaut wurde, die Zukunft hat.“
HSV: Das hat er mit der neuen Revolverheld-Single „Abreißen“ zu tun
Hansen glaubt daher fest an die Bundesliga-Rückkehr: „Man spürt nicht mehr so viel Unruhe wie vor ein paar Jahren. Es kann natürlich trotzdem am Ende bitter ausgehen, aber die Voraussetzungen beim HSV sind so gut wie seit vielen Jahren nicht.“ Und auch Sinn ist „guter Dinge, dass es dieses Jahr gut ausgehen kann. Ich habe das Gefühl, dass Daniel Thioune die Mannschaft im Griff hat“.
Vor einigen Jahren hatte Sinn selbst einen HSV-Profi im Griff. Stefan Wächter stand nicht nur von 2001 bis 2007 im Tor des HSV, sondern saß auch eineinhalb Jahre lang als Schüler von Sinn am Schlagzeug. „Eines Tages gab mir mein Chef eine Liste mit möglichen Probeschülern und da stand der Name Stefan Wächter“, erinnert sich der 40-Jährige an seine Zeit an der Musikschule in Hamburg. „Ich dachte nur: Lustig, der heißt wie der HSV-Torwart. Doch dann kam Stefan Wächter zu mir und er war es wirklich. Das war für mich als Fan eine ziemlich coole Sache und wir haben uns auch musikalisch sehr gut verstanden.“
Revolverheld: Stefan Wächter lernte Schlagzeug bei Jakob Sinn
Wächters Stärken am Schlagzeug: Disziplin und Durchhaltevermögen – etwas, das auch die Band in Zeiten der Corona-Krise brauchte. „Das war ein bisschen Puzzle-Arbeit“, verrät Hansen. Für die neue Single habe man sich viele Audiodateien hin- und hergeschickt, im Proberaum sei man kaum noch gewesen. „Wir haben uns zu Corona-konformen Spaziergängen getroffen“, erzählt er. „Musik hat auch viel mit Gefühl zu tun und das lässt sich nur über Technik nicht alles abbilden.“
Dieses Gefühl wird innerhalb der Band von Tag zu Tag stärker. Seit fast 19 Jahren macht Revolverheld nun bereits zusammen Musik. „Wir sind schon eine kleine Familie geworden“, lächelt Sinn und Hansen ergänzt: „Ja, das alles wäre ohne die Freundschaft gar nicht denkbar. Wir sind nicht nur Freunde, es ist ein Stück Familie.“
Aus diesem Grund wollen sie noch so lange wie möglich zusammen Musik machen. „Es macht uns zu viel Spaß, um übers Aufhören nachzudenken“, sagt Hansen, der Selbiges auch auf seine Liebe zum HSV überträgt („Für mich gilt: Einmal Fan, immer Fan“) und inzwischen lebenslanges HSV-Mitglied ist. Sinn kann ihm da nur zustimmen: „Ich glaube, dass das Zukunft hat.“ Und damit meint er Revolverheld genauso wie den HSV.
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Revolverheld:
In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, wie die Revolverheld-Musiker als Kinder zu HSV-Fans wurden und durch welchen glücklichen Zufall die Band zusammenfand. Jakob Sinn und Niels Kristian Hansen erzählen auf unterhaltsame Weise von ihrer Freundschaft zu Ex-HSV-Profi Pierre-Michel Lasogga, einem besonderen Auftritt im Volksparkstadion und verraten, welche ungewöhnliche Geschichte hinter der neuen Single „Abreißen“ steckt. Jetzt bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen weiteren Streaming-Anbietern zum Anhören!