Saison-Abbruch in Belgien: Bitteres Europa-Aus für Ex-HSV-Trainer Hannes Wolf
Nun hat die Corona-Krise zum ersten vollständigen Saisonabbruch in Europa geführt. Der Belgische Verband gab das Ende dieser Spielzeit bekannt, betroffen ist auch Ex-HSV-Trainer Hannes Wolf. Für den 38-Jährigen ist das Aus ein besonderes bitteres, denn damit sind auch die Europacup-Träume seines Klubs KRC Genk geplatzt.
Klare Ansagen, die die Verbandsoberen da machten. Nach 29 von 30 Spieltagen und noch vor der Meister- und Abstiegsrunde ist Schluss. Der FC Brügge ist Meister, der KAA Gent darf in die Champions-League-Qualifikation, Charleroi, Antwerpen und Standard Lüttich freuen sich auf die Europa League. Genk, bei Abbruch Tabellensiebter, aber guckt in die Röhre.
Bitter für Wolf, der sich aber als fairer Verlierer der Abbruchs gibt. „Dass wir so leben und wie sich das Leben verändert hat, war vor vier Wochen für uns alle nicht vorstellbar“, sagte er im Interview mit Sky. „Am Ende ist das jetzt die Konsequenz daraus. Für uns ist das schade, denn der fünfte Platz ist ein Platz für Europa, der war nicht weit weg. Es wäre ein kurzer Weg gewesen.“
Hannes Wolf und sein Team schnupperten an den Europacup-Plätzen
In der Tat hatte Wolfs Team alles in den eigenen Händen, hätte sich am letzten Spieltag mit einem Sieg für die Meisterrunde der Top sechs qualifiziert. Dort wären die Punkte halbiert worden. Wolf: „Wir hätten drei Punkte Rückstand auf Platz fünf gehabt und zehn zusätzliche Spiele.“
Nun das vorzeitige Aus. Wolf und seine Profis werden dennoch weiter schuften. „Wir werden den April durchtrainieren und dann eine längere Sommerpause machen“, so der Ex-HSV-Coach. Das sei gegenüber den Spielern die beste Lösung, denn in Wolfs Kader befinden sich Profis aus Kolumbien, Japan oder Nigeria, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht in ihre Heimat reisen können. „Dass die Jungs jetzt allein in Genk in ihren Wohnungen sitzen, ist nicht das optimale Szenario“, so Wolf.
Genk steht finanziell gut da
Finanziell wird der KRC, der im Vorjahr noch Meister wurde, die Corona-Krise überleben – auch, weil er im Winter mit Sander Berge (Sheffield) und Mbwana Samatta (Aston Villa) zwei seiner Stars für insgesamt 32 Millionen Euro in die Premier League verkaufte. „Wir sind gesund, aber für manche Vereine ist diese Phase existenziell, weiß Wolf, der klarstellt: „Es gibt keine Gewinner in diesem Szenario. Ich hoffe für alle, auch in Deutschland, dass sich alles normalisiert und sich die Vereine erholen.“ Der Vorteil der Entscheidung in Belgien sei, „dass wir nun Klarheit haben“.
Wolf war Ende der vergangenen Saison nach dem verpassten Aufstieg beim HSV entlassen worden und übernahm im Herbst in Genk.