Schiedsrichterinnen ignoriert: Klub-WM: Darum hat der Scheich die Frauen nicht gegrüßt
Das Organisationskomitee des WM-Gastgebers Katar hat ein „kleines Missverständnis“ bei der Medaillenvergabe der Klub-WM am vergangenen Donnerstag eingeräumt. Nach dem Sieg des FC Bayern im Endspiel hatte Katars Topfunktionär Scheich Joaan bin Hamad bin Khalifa Al-Thani zwei Schiedsrichterinnen sowie einzelne Spieler nicht mit dem Faustgruß beglückwünscht.
„In der Gesamtheit gesehen, geht aus dem Videomaterial klar hervor, dass dies ein einfaches Missverständnis war und keinerlei Absicht zur Beleidigung bestand“, teilte ein OK-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit.
Die Entscheidung, in irgendeiner Form physischen Kontakt aufzunehmen, sei in Corona-Zeiten allein eine persönliche für alle Spieler, Trainer und Schiedsrichter. Dies werde von „allen Beteiligten des Organisationskomitees“ sowohl für die Club-WM als auch für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr respektiert. Bei der Club-WM habe es strenge Corona-Protokolle gegeben. „Und allen am Turnier Beteiligten wurde dringend empfohlen, physischen Kontakt zu vermeiden“, teilte der Sprecher mit.
FIFA reagierte bereits kurz nach dem Vorfall
Der Weltverband FIFA hatte das Verhalten des Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees des WM-Gastgeberlandes bereits mit dem Ablauf der Zeremonie begründet. Auf dem Video der Medaillenvergabe ist zu sehen, wie die Brasilianerinnen Edina Alves Batista und Neuza Back, die zusammen mit der Argentinierin Mariana de Almeida als erste Frauen für die Klub-WM berufen worden waren, am Scheich vorbeigehen. Alves Batista, die als vierte Offizielle eingesetzt worden war, ist sichtlich in ihre Medaille vertieft.
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Auch der folgende Videoschiedsrichter Julio Bascunan bekommt keinen Faustgruß vom Scheich. Die Profis des unterlegenen mexikanischen Vereins Tigres UANL sowie die des deutschen Rekordmeisters gingen im Anschluss in schneller Folge über die Bühne, auf der FIFA-Präsident Gianni Infantino die Medaillen überreichte und auch Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge gratulierte. (dpa)
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