Acht Medaillen an einem Tag! Deutsche Radsportler räumen in Tokio ab
Die deutschen Radsportler haben am Dienstag bei den Paralympics an nur einem Tag acht Medaillen geholt. Erwartungsgemäß hübschten die Radsportler die deutsche Bilanz in Japan am Zeitfahrtag enorm auf. Handbikerin Annika Zeyen und Dreiradfahrerin Jana Majunke sicherten sich in Tokio Gold. Rio-Champion Vico Merklein gewann ebenso Silber wie Steffen Warias, Fahnenträger Michael Teuber, Kerstin Brachtendorf und Matthias Schindler holten wie Dreock-Käser jeweils Bronze.
Majunke gewann im Einzelzeitfahren über 16 km auf dem Fuji International Speedway vor der Australierin Carol Cooke und ihrer Landsfrau Angelika Dreock-Käser. Zeyen siegte nach starker zweiter Rennhälfte und holte sich ihr viertes Edelmetall bei Paralympischen Spielen.
Paralympics: Annika Zeyen und Jana Majunke holen in Tokio Gold
Alle vorherigen Medaillen hatte sie als Rollstuhlbasketballerin gesammelt, 2012 in London gewann sie mit dem deutschen Team Gold. „Es gibt keine Worte, um das zu beschreiben. Es ist einfach unglaublich, ich hätte damit nicht gerechnet“, sagte Zeyen, die erst 2019 zum Radfahren gewechselt war: „In zwei verschiedenen Sportarten Gold bei Paralympics zu gewinnen, ist einfach unglaublich, das kann man nicht toppen.“
Merklein verpasste mit dem Handbike sein zweites Gold bei den Paralympics nur um zwei Sekunden, holte aber als Zweiter seine insgesamt vierte Medaille. „Mehr ging nicht. Ich bin total glücklich“, sagte der 44-Jährige. Warias und Schindler mussten sich nur dem Briten Benjamin Watson geschlagen geben.
Fahnenträger Michael Teuber verpasst Goldmedaille um fünf Sekunden
Teuber verpasste sein historisches fünftes Gold nacheinander im Zeitfahren nur um fünf Sekunden, holte bei seinen sechsten Spielen erstmals Bronze. „Ich bin stolz. Wenn ich auf meine Leistungsdaten schaue, denke ich, dass es das beste Rennen meines Lebens war“, sagte der Münchner: „Mehr ist einfach nicht möglich gewesen.“
Eine Überraschungsmedaille gewann Brachtendorf in der Startklasse C5. Die 49-Jährige holte als Dritte ihr erstes Edelmetall bei Paralympics. Erst drei Wochen vor den Spielen hatte sich die Cottbuserin wegen eines Verschlusses der inneren Beckenarterie operieren lassen müssen. „In meinem Kopf war schon alles abgesagt“, sagte Brachtendorf: „Jetzt stehe ich hier und habe eine Medaille, unfassbar.“
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Denise Schindler enttäuschte nach Rang drei in der Bahn-Verfolgung im Zeitfahren der Klassen C1 bis C3 als Neunte. „Ich habe vom Start weg einen schwarzen Tag erwischt“, sagte die 35-Jährige. Auch Dauerbrennerin Andrea Eskau verpasste mit dem Handbike nach einem Einbruch als Fünfte das Podest deutlich. (sid/tha)