Alex Zanardi
  • Alex Zanardi verlor 2001 bei einem schweren Unfall beide Beine. Nach einem weiteren schweren Unfall im Juni 2020 kämpft er sich langsam ins Leben zurück.
  • Foto: IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Nach Zanardis schwerem Unfall: Ehefrau gibt bewegendes Interview

Am 19. Juni 2021 jährte sich für Alessandro „Alex“ Zanardi der Tag, der sein Leben von einer Sekunde auf die andere für immer verändern sollte. Nachdem er bei einem schweren Unfall am 15. September 2001 beim Rennen der damaligen „CART“-Serie auf dem Ovalkurs des Lausitzrings in Deutschland beide Beine verlor, traf ihn im vergangenen Jahr beim Handbike-Rennen „Obiettivo Tricolore“ in Italien der nächste Schicksalsschlag. Zanardi prallte mit einem Lkw zusammen, erlitt schwere Kopfverletzungen.

In einem Interview mit „Motorsport Total“ spricht seine Ehefrau, Daniela Zanardi über seinen Genesungsprozess, über die „überwältigende Anteilnahme“ und über die Erwartungen für die Zukunft.

Alessandro Zanardi: Ehefrau spricht erstmals über Zustand ihres verunglückten Ehemanns

Der Zustand Zanardis sei ein Jahr nach dem Unfall „im Wesentlichen stabil“. Er absolviere in einer Spezialklinik ein Reha-Programm, bei dem ihm Ärzte, Psychotherapeuten, Neuropsychologen und Sprachtherapeuten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Um die Genesung zu erleichtern, wende man „multimodale und pharmakologische Stimulationen“ an.

Auf die Frage nach dem Grund für den Zeitpunkt der Stellungnahme sagt sie, dass sie und ihr Mann unzählige Genesungswünsche erhalten haben und dieses Interview auch eine Gelegenheit sein solle, sich „auch im Namen von Alex herzlich zu bedanken“. In Absprache mit den Ärzten sei „der jetzige Zeitpunkt und die Form dieses Interviews“ dazu geeignet „diesen kleinen Einblick in Alex‘ Genesungsprozess zu geben“.

Daniela Zanardi dankt für Genesungswünsche und berichtet vom Kampf ihres Mannes

Alle Menschen, die an ihren Mann „denken und für ihn beten“ sollen wissen, „dass er kämpft, wie er es schon immer getan hat“. Die Anteilnahme der „Fans, Weggefährten, Motorsportlern und Athleten aus der ganzen Welt“ trage einen wesentlichen Teil dazu bei, mit der Situation zurechtzukommen. Einen besonderen Dank richtet sie an das medizinische Personal.

Die Entwicklung des 54-Jährigen habe „weitere neurochirurgische Eingriffe“ erfordert und sei auch von Rückschlägen überschattet worden. Aktuell könne er mit ihnen kommunizieren, „aber noch nicht wieder sprechen“, da seine Stimmbänder nach der Zeit im Koma noch „ihre Elastizität zurückgewinnen“ müssen. Er absolviere Trainingsprogramme „sowohl für sein Gehirn als auch für seinen Körper“, trainiere „intensiv an den Geräten“ und habe noch immer „viel Kraft in Armen und Händen“.

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Ihre gemeinsame Zukunft wird „sicher eine weitere große Herausforderung“. Daniela Zanardi beschreibt die Situation als eine „lange Reise“, bei der man nicht vorhersehen könne, was passiert. Man stecke alle Energie in Zanardis Genesung, um die Perspektive zu haben, ihn bald wieder nach Hause holen zu können.

Das Interview soll, so Daniela Zanardi, ein Einzelfall bleiben. Es diene als „einmalige Möglichkeit“, „häufig gestellte Fragen zu beantworten“. „Wir bitten um Verständnis, dass wir es für den Moment dabei belassen werden.“

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