• Philadelphia-Center Dwight Howard sieht aus nächster Nähe zu, wie der auf das Feld gestürmte Fan von einem Sicherheitsmann überwältigt wird.
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Attacken auf NBA-Superstars: Zuschauer in den USA drehen reihenweise durch

Kyrie Irving wird mit einer Wasserflasche beworfen, Russell Westbrook mit Popcorn, Trae Young angespuckt, in Washington stürmt ein Zuschauer das Spielfeld. In der NBA flippen Fans nach der Rückkehr in die Hallen derzeit reihenweise aus.

Kevin Durant hat es (noch) nicht erwischt. Anders als Kyrie Irving, Trae Young oder Russell Westbrook. Doch der Superstar der Brooklyn Nets hat die Nase von Fans, die sich bei NBA-Spielen reihenweise daneben benehmen und Basketballprofis respektlos behandeln, gestrichen voll. „Wir sind keine Tiere. Wir sind nicht im Zirkus“, sagte Durant, „das Spiel ist größer als ihr“.

Washington gegen Philadelphia: Fan stürmt aufs Feld

Mittlerweile vergeht kaum mehr ein Tag, an dem es keinen derartigen Vorfall gibt. Beim neuesten stürmte ein Zuschauer am Montag (Ortszeit) während des Spiels zwischen den Washington Wizards und den Philadelphia 76ers auf das Parkett, ein Sicherheitsmann brachte ihn zu Fall und dann aus dem Innenraum. Nun drohen Klagen.

Gleiches gilt für einen Fan der Boston Celtics, der Durants Teamkollegen Irving nach dem Sieg der Nets bei dessen früherem Klub auf dem Weg in die Katakomben mit einer Wasserflasche bewarf. Young (Atlanta Hawks) wurde im Madison Square Garden von einem Anhänger der New York Knicks bespuckt, Wizards-Superstar Westbrook in Philadelphia beim Gang Richtung Kabine mit Popcorn beworfen.

Russell Westbrook nimmt die NBA in die Pflicht

„Auf der Straße würde mir niemand Popcorn an den Kopf werfen, weil er wüsste, was passiert“, sagte Westbrook, der von sechs (!) Personen mit Mühe davon abgehalten werden konnte, sich den Übeltäter direkt vorzuknöpfen. Man müsse damit angefangen, in den Hallen „die Spieler zu schützen“, sagte der 32-Jährige: „Wir werden sehen, was die NBA macht.“ Zuletzt forderte die Liga in einem Statement mehr Respekt.

Jeder Zwischenfall war anders, das Muster aber ähnlich. Gästespieler wurden wie Freiwild behandelt, Grenzen überschritten. „Ich weiß, dass die Leute nach einem Jahr im Haus während einer Pandemie gestresst sind“, sagte Durant und lieferte einen möglichen Ansatz auf der Suche nach Gründen für die Häufung der Aussetzer. In die Köpfe reinschauen kann aber niemand.

Speziell war der Vorfall in Boston, denn Irving, dessen Abschied von den Celtics 2019 nicht geräuschlos verlaufen war, heizte die Atmosphäre zusätzlich an. Nachdem er im Spiel pausenlos ausgebuht worden war, trat der 29-Jährige in das Gesicht des Kobolds „Lucky“ im auf dem Boden aufgemalten Celtics-Logo und drehte dabei seinen Fuß.

„Wir sind keine Tiere“: NBA-Stars äußern sich zu den Vorfällen

Kyrie Irving Fan-Skandal

Kyrie Irving (r.) zog den Unmut der Fans auf sich – und wurde daraufhin zu einem der vielen Opfer von Fan-Attacken in der NBA.

Foto:

picture alliance/dpa/AP

„Niemand sagt etwas dazu, dass Kyrie auf Lucky getreten ist“, kritisierte Kevin Garnett, Klublegende der Celtics, bei Instagram: „Das kannst du nicht machen. Das ist in keinster Weise cool. Wir müssen alle besser werden.“

Die Provokation reicht nicht als Erklärung dafür, dass der Fan kurz darauf die Beherrschung verlor. Aber sie war überflüssig. Die Leute hätten „ihre Tickets bezahlt – großartig, ich bin dankbar, dass sie herkommen, um eine großartige Vorstellung zu sehen“, sagte Irving später. „Aber wir sind nicht im Theater. Wir werfen keine Tomaten auf die Leute, die für die Show sorgen.“

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Durant appellierte direkt an die Besucher. „Eure Mütter wären nicht stolz darauf, dass ihr Wasserflaschen auf Basketballspieler werft oder auf Spieler spuckt oder Popcorn werft. Werdet verdammt nochmal erwachsen und genießt das Spiel.“ (sid/hoe)

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