Komiker Luke Mockridge bei einem Auftritt
  • Mit seinen Kommentaren zu den paralympischen Schwimm-Wettbewerben sorgte Komiker Luke Mockridge für große Empörung.
  • Foto: IMAGO/Bonn.digital

„Fuckt mich ab“: Mockridge reagiert auf Shitstorm nach Paralympics-Entgleisung

Auf Luke Mockridges hämische Kommentare über die Para-Athleten folgt die Einsicht beim Comedian. Nach großer Kritik an seinen Aussagen rudert er zurück und entschuldigt sich bei den Sportlern. „Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele“, schrieb Mockridge bei Instagram.

„Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe. Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid“, schrieb er: „Es fuckt mich auch ab, dass Medien zum Ende dieser Paralympischen Spiele mehr über mich sprechen und nicht über das Turnier.“

In einem Podcast hatte der 35-Jährige Athletinnen und Athleten der Spiele in Paris, die an diesem Sonntag zu Ende gehen, verhöhnt. „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“, hatte Mockridge in dem Podcast „Die Deutschen“ unter anderem gesagt. 

Die im Rollstuhl sitzende zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel reagierte entsetzt und bezeichnete die Aussagen als „unfassbar“. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) möchte Mockridge keine große Plattform bieten – und reagierte auf den Spott mit einer Einladung.

Luke Mockridge: Behinderten-Sportverband reagiert

Zuvor hatte Mockridge seine Gedanken über die Entstehung der Paralympics preisgegeben. „Abgefahren: Der Erste, der ein anderes Land angerufen hat und gesagt hat: ,Ey, Du kennst doch die Olympischen Spiele. Ich habe eine ähnliche Idee. Ihr habt doch auch Behinderte in Eurem Land. Sollen wir mal schauen, wer Schnellere hat?’“, sagte er.


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In einem Statement reagierte der DBS auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Wir möchten dazu ermuntern, sich Para-Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind – und, um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind“, hieß es in der Mitteilung. Größere Aufmerksamkeit wolle man dem Beitrag nicht widmen.

Kristina Vogel reagiert empört auf Luke Mockridge

Zum Thema wurden Mockridges Aussagen nun, weil sich Vogel fassungslos über ihren Instagram-Kanal zu Wort gemeldet hatte. „Für die Frage, warum Menschen sich den Mund fusselig reden, weil es immer noch welche gibt, die eine so menschenverachtende Scheiße erzählen und behinderte Menschen einfach so niedermachen. Hier einfach ein Beispiel, es ist unfassbar“, schrieb Vogel, die nach einem Trainingsunfall querschnittgelähmt ist. Dazu teilte sie den vor etwa drei Wochen hochgeladenen Clip mit Mockridges Aussagen.

Schon in der Vergangenheit war Mockridge in den Fokus gerückt. Unter anderem hatte er im ZDF-„Fernsehgarten“ mit einem irritierenden Auftritt für Ärger gesorgt. „Die Witze allerdings, die Luke Mockridge heute von sich gegeben hat, trafen weder unseren Humor, noch den des Publikums. Mehr gibt es leider nicht zu sagen, der Auftritt spricht für sich selbst“, hatte das ZDF damals mitgeteilt.

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Der Komiker Mockridge hatte einst zu den Sender-Gesichtern von Sat.1 gezählt. Im August 2021 hatte er eine Auszeit angekündigt und war seither im Fernsehen kaum mehr in Erscheinung getreten. Ab Mitte September soll Mockridge durch die Sat.1-Sendung „Was ist in der Box? Das Comedy-Quiz“ führen. (aw/dpa)

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