„Australien glaubt Olya und Brenda“: Tennis-Fan schockt Zverev – der reagiert nun
Er hatte gerade eine der schwersten Niederlagen seiner Karriere zu verarbeiten, da störte ein weiblicher Tennis-Fan die von Alexander Zverev geplante Rede bei der Siegerehrung der Australian Open in Melbourne. Der Hamburger Tennis-Star schien geschockt ob der Worte, stockte und begann doch seine Rede, ohne auf das Gerufene einzugehen. Auf der späteren Pressekonferenz holte er das dann nach.
„Australien glaubt Olya und Brenda“, rief die Frau in der mit 14.820 Zuschauern gefüllten Rod Laver Arena. Einmal. Zweimal. Dreimal. Zverev hantierte an den Mikrofonen, versuchte sich zu sammeln, während ein großes Geraune durch das weite Rund ging. Einige Fans buhten die Störerin aus. Zverev schien nicht zu wissen, wohin mit sich, wischte sich über den Mund, begann mit einem „Well“, brach dann wieder ab.
Ex-Freundinnen bezichtigten ihn der körperlichen Gewalt
Zverevs Ex-Freundin Olya Sharypova hatte vor knapp fünf Jahren Vorwürfe gegen den Tennis-Star erhoben. Er habe sie in New York mit einem Kissen gewürgt und soll sie körperlich am Verlassen eines Raumes gehindert haben. Später habe er ihr in Genf ins Gesicht geschlagen. Neben der physischen Gewalt soll er sie auch massiv psychisch bedrängt haben: „Es war eine wirklich ernste Situation. Psychische Gewalt gab es über unsere ganze Beziehung. Er sagte mir immer: ‚Du bist nichts, du hast nichts. Ich habe Geld, ich bin erfolgreich. Und du? Du hast gar nichts!’“
Die ATP ermittelte in diesem Fall gegen Zverev, stellte die Ermittlungen aber im Januar 2023 ein, da es keine ausreichenden Beweise gegeben habe. Anzeige bei der Polizei hatte Sharypova nicht erstattet.
Später wurde Zverev von einer weiteren Ex-Freundin beschuldigt und verklagt. Brenda Patea erklärte, dass Zverev sie im Mai 2020 nachts im Flur ihrer gemieteten Airbnb-Wohnung in Berlin bei einem Streit angeblich an die Wand gedrückt und gewürgt haben soll. Sie habe anschließend unter Atemnot gelitten und heftige Schmerzen gehabt. Schmerzen und Schluckbeschwerden hätten mehrere Tage angehalten. Der Prozess gegen Zverev war im vergangenen Jahr gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 200.000 Euro eingestellt worden.
Zverev geht auf Rufe nicht ein, Trost von Jannik Sinner
Die Schatten der Vergangenheit aber begleiten Zverev, wie die Zwischenrufe in Melbourne bewiesen. Auf die Buhrufe vieler Fans, folgte ein weiterer Zwischenruf eines anderen Fans, erst dann begann Zverev, der 3:6, 6:7 (4:7), 3:6 gegen den Italiener Jannik Sinner verloren hatte, seine Rede. „Es ist einfach ätzend, dass ich jetzt so dicht hier am Pokal stehe. Gratulation an Jannik, du bist mit Abstand der beste Spieler der Welt“, sagte er in Richtung seine Kontrahenten: „Ich habe gehofft, dass ich heute ein besserer Gegner sein kann, aber du bist zu gut, so einfach ist das.“
Zverev äußert sich auf der Presskonferenz zur Zuschauerin
Sinner, der den schwer enttäuschten Zverev schon lange in den Arm genommen hatte, versuchte dem Hamburger Trost zu spenden. „Ein harter Tag für dich. Du bist ein fantastischer Spieler“, sagte er: „Ich glaube weiter an dich, wir wissen wie stark du bist als Spieler und als Person. Du wirst so einen Pokal auch bald hochhalten können.“
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Auf der späteren Pressekonfernz wude Zverev zu den Zwischenrufen der Zuschauerin befragt. „Es gibt keine Anschuldigungen mehr. Seit neun Monaten nicht mehr. Ich habe alles getan, was ich konnte, und ich werde dieses Thema nicht wieder aufgreifen“, erklärte er und führte in Richtung der Zuschauerin aus: „Ich glaube, sie war die Einzige im Stadion, die in diesem Moment etwas geglaubt hat. Wenn das der Fall ist, gut für sie.“