Tadej Pogacar bei der Tour de France
  • Tadej Pogacar überzeugte mit Platz drei in Kopenhagen.
  • Foto: AFP

„Besiegt von einem Kind“: Pogacar trumpft nach heftigem Twitter-Zoff bei der Tour auf

Am Abend vor dem Start der Tour de France hat sich Tadej Pogacar zu einem virtuellem Zoff mit Ex-Profi Daniel Martin verleiten lassen. Zwischen den Beiden ging es auf Twitter hin und her.

Ausgangspunkt war ein Tweet von Pogacar, in dem er Fotos von sich als Kind auf dem Rennrad mit den Worten „Als ich ein kleines Kind mit großen Träumen war“ veröffentlichte. Martin schrieb daraufhin, dass Pogacar noch immer ein Kind sei und fragte, ob diese Fotos erst drei Jahre alt seien.


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Mit dieser flapsigen Bemerkung hatte der Ire bei Pogacar offenbar einen Nerv getroffen. „Vor drei Jahren konntest du mir schon nicht folgen. Der Witz ist also über dich. Besiegt von einem Kind“, schrieb der 23-Jährige um 21.43 Uhr, worauf Martin antwortete: „Ich bin mir sicher, du gehörst längst ins Bett.“ Das letzte Wort hatte dann Pogacar, der dem 35-Jährigen kurz nach 22 Uhr mitteilte: „Ich gehe ins Bett, wenn ich so alt bin wie du.“

Twitter-Zoff endete um 22 Uhr

Genug Zeit für Ablenkung schien Pogacar also zu haben. Der zweimalige Tour-Sieger startete am Freitag um 17.05 Uhr sein 13,2 Kilometer langes Zeitfahren in Kopenhagen.

Tadej Pogacar landet beim Auftakt der Tour de France auf Platz drei

Und dort gab es von ihm dann eine Demonstration der Stärke: Beim Überraschungssieg von Yves Lampaert nahm er seinen schärfsten Rivalen als Tagesdritter Sekunden ab. 

Weißes Trikot für Pogacar

„Ich bin wirklich glücklich mit meiner Leistung. Das war so ziemlich mein bester Start in eine Tour“, sagte Pogacar, der das Weiße Trikot des besten Jungprofis eroberte: „Weiß macht mich happy. Und jetzt sehen wir Schritt für Schritt weiter.“

Lennard Kämna überzeugt mit Platz 19

Während im strömenden dänischen Sommerregen auch der deutsche Meister Lennard Kämna aus Wedel mit Rang 19 überzeugte, „schwamm“ Außenseiter Lampaert förmlich ins Gelbe Trikot. „Das ist unglaublich, ich kann’s nicht verstehen. Hier fahren die Allerbesten, und ich liege vorne“, sagte der 31 Jahre alte Quick-Step-Profi. 

Yves Lampaert feiert Überraschungssieg in Kopenhagen

In Dänemarks Hauptstadt setzte sich Lampaert, 2017 bereits Vuelta-Etappensieger, vor Hunderttausenden Fans in 15:17,76 Minuten vor Landsmann Wout van Aert (+4,55 Sekunden) und Pogacar (+7,03) durch. „Platz zwei ist schon eine Enttäuschung“, sagte van Aert, der auf der zweiten (Sprint-)Etappe am Samstag über 202,2 Kilometer nach Nyborg Gelb angreifen will: „Es ist wichtig, dass ich jetzt mental schnell umschalte.“ 

Tadej Pogacar mit selbstbewusster Ansage

Das Gelbe Trikot hat Lampaert wohl nur von Pogacar geborgt. „Zu Gelb sagt man nicht nein. Wenn es die Möglichkeit gibt, hole ich es mir“, hatte Pogacar vor dem Auftakt-Showdown klargestellt. Der Toursieger von 2020 und 2021 ging dann aber bei tückischen Verhältnissen nicht das allerletzte Risiko ein.

Primoz Roglic verliert neun Sekunden auf Pogacar

Es reichte aber, um gegenüber den ärgsten Rivalen die Nase vorne zu haben: Landsmann Primoz Roglic (8.) nahm er neun, dem dänischen Vorjahreszweiten Jonas Vingegaard (7.) acht, dem Briten Geraint Thomas (17.) 18, Bora-Kapitän Aleksandr Vlasov (21.) 24 Sekunden ab. Ein Desaster erlebten der viermalige Tour-Champion Chris Froome mit 1:09 und Frankreichs Liebling Thibaut Pinot mit 1:14 Minuten Rückstand auf Pogacar.

Kämna zufrieden mit seinem Start in die Tour de France

Die deutschen Profis blieben vor allem von Stürzen verschont. „Ich bin anfangs relativ vorsichtig gefahren und habe bestimmt etwas liegen gelassen, kann aber zufrieden sein“, sagte Bora-Profi Kämna, der 25 Sekunden Rückstand auf Lampaert hatte.

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Insgesamt zufrieden sein durfte auch Kämnas Teamkollege Max Schachmann, der im Blindflug auf Rang 27 kam. „Ich hätte nicht ohne Visier fahren dürfen, das war nicht klug“, sagte der Berliner: „Es ist nichts gewonnen, aber auch nichts verloren.“ Cofidis-Profi Max Walscheid kam auf Rang 30.  

Max Schachmann fährt auf Platz 27

Erstmals begann eine Frankreich-Rundfahrt im radsportverrückten Dänemark, erstmals seit 2017 begann sie mit einem Zeitfahren. Auch damals hatte es in Düsseldorf wie aus Kübeln geschüttet.

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Wie angekündigt hatte kurz vor dem Rennstart mitunter heftiger Regen eingesetzt, der sich laut Voraussage mit fortlaufender Renndauer verstärken sollte. Die Topfavoriten auf den Gesamtsieg hatten sich deshalb für recht frühe Startplätze entschieden. Das war kein Vorteil: Gegen Rennmitte wurde es besser. (dpa/sid/mvp)

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