Bizarr: 100-Meter-Olympiasieger offenbar bespitzelt – von einem Kollegen
Der italienische Sprint-Olympiasieger Marcell Jacobs ist offenbar in den Mittelpunkt einer bizarren Bespitzelungsaffäre geraten. Informationen der „Gazzetta dello Sport“ zufolge soll der Bruder und Manager von Jacobs’ Staffelkollege Filippo Tortu eine zwielichtige Privatdetektei mit der illegalen Beschaffung von Ergebnissen bisheriger Bluttests und Telefon-Aufzeichnungen des 100-Meter-Europameisters beauftragt haben. Giacomo Tortu hat dadurch angeblich Beweise für den Einsatz von Dopingmitteln durch Jacobs finden wollen.
Laut „Gazzetta“ hat die Mailänder Staatsanwaltschaft mittlerweile Ermittlungen gegen Giacomo Tortu eingeleitet. Der italienische Leichtathletik-Verband soll bei der Strafverfolgungsbehörde zur Forcierung eigener Untersuchungen Akteneinsicht beantragt haben. Filippo Tortu erklärte, von den mutmaßlichen Machenschaften seines Bruders keine Kenntnis gehabt zu haben.
Jacobs gewann mit Tortu dreimal Staffel-Gold
Jacobs hatte bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio sowie den Europameisterschaften 2022 und 2024 jeweils Gold über 100 Meter geholt und in Japan wie im Vorjahr auch mit der 4×100-Meter-Staffel triumphiert. Bei der WM 2023 gewann das italienische Quartett zudem Silber. Bei allen drei Staffel-Erfolgen gehörte Filippo Tortu ebenso zum Team wie Jacobs. Gegen den 30-Jährigen sind in der Vergangenheit öffentlich noch keine ernsthaften Doping-Anschuldigungen erhoben worden.
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Die Affäre im Lager der italienischen Sprinter war im Zuge eines landesweiten Skandals um die von Giacomo Tortu beauftragte Detektei ans Tageslicht gekommen. Die Privatermittler sollen mit Unterstützung von Computerhackern auf ungesetzliche Weise mehrere Dutzend von prominenten Italienern ausspioniert haben. Die Ermittler verdächtigen die Detektei, sich auf ungesetzliche Weise Informationen und persönliche Angaben wie Bank- und Steuerunterlagen von rund 800.000 Personen beschafft zu haben. (sid/mb)
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