Blut statt Sieg! Fehlstart in die Rugby-EM in Hamburg
Schnell, knallhart, spektakulär. Der Auftakt der Europameisterschaften im olympischen Siebener-Rugby in Hamburg war action-geladen und eine verdammt heiße Angelegenheit – nicht nur wegen der Temperaturen. Für die ambitionierten deutschen Männer und Frauen gab es allerdings eine kalte Dusche. Kein Sieg am ersten Tag – kein erhofftes Erfolgserlebnis und Ausrufezeichen zum EM-Start.
Mit einer blutenden Platzwunde über dem rechten Auge stand Ben Ellermann nach der bitteren 26:28-Niederlage gegen Spanien vor rund 1000 Zuschauern zum Auftakt am Rand des Spielfelds im Sportpark Steinwiesenweg in Eidelstedt und ärgerte sich. „Da war mehr drin.“ Sein Team hatte den Start verschlafen, schnell mit 0:14 zurückgelegen.
Siebener-Rugby: Frauen ärgern sich über Niederlage gegen Belgien
Ein Sieg wäre für das deutsche „Wolfpack“ enorm wichtig gewesen, um einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde und einer guten Ausgangsposition zu machen. Erklärtes Ziel vor dem entscheidenden von zwei zusammengehörenden EM-Turnieren: Das Finale. Ein hochgestecktes Ziel.
Im zweiten Gruppenspiel geht es am Samstag gegen die starken Iren (13 Uhr) und im letzten gegen Tschechien (16.15 Uhr). Deutschland kann als Gruppenzweiter oder als einer von zwei besten Gruppendritten ins Viertelfinale einziehen.
Für die deutschen Frauen gab es am Freitag ebenfalls keinen Sieg. Im ersten Gruppenspiel unterlagen sie Belgien mit 10:14. Eine „ärgerliche“ Niederlage, wie Mette Zimmat (27), gebürtige Hamburgerin und Kapitänin, befand.
Eine 0:48-Klatsche setzte es anschließend gegen Frankreich, das beste europäische Team und Olympia-Vierter. „Frankreich ist ein Profiteam, wir nicht – das hat man deutlich gesehen“, bilanzierte Zimmat nüchtern. Leider etwas zu deutlich.
Für Siebener-Rugby typische Partystimmung auf den Tribünen in Hamburg
Am Samstag müssen die deutschen Frauen hoch gegen Rumänien (10.50 Uhr) gewinnen, um sich als einer von zwei besten Gruppendritten noch für das angestrebte Viertelfinale zu qualifizieren. „Wir versuchen alles, aber das wird schwer“, weiß Trainer Max Pietrek.
Am Wochenende werden an beiden Tagen jeweils mehr als 2000 Zuschauende erwartet – und die für Siebener-Rugby typische Partystimmung auf den Tribünen. Die deutschen Teams brauchen vor allem lautstarke Unterstützung.