Kritik von Teresa Enke: Boris Becker irritiert mit fragwürdigen Aussagen
Was ist bloß mit Boris Becker los? Die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka hat in diesem Jahr auf ihren Start beim Wimbledon-Turnier verzichtet. Der Grund sind Depressionen. Unter anderem medialen Druck, dem sie sich ausgesetzt fühlt, macht die 23-Jährige dafür verantwortlich. Becker kann das alles nicht nachvollziehen.
„Wenn du mit den Medien nicht umgehen kannst, ist es sehr schwer, ein professioneller Tennisspieler zu sein. Und es ist schwierig, dein Preisgeld und das Geld deiner Sponsoren ohne die Medien zu verdienen“, erklärte Becker in einem Interview mit der Zeitung „The Times“. In Form mehrerer rhetorischer Fragen sagte der 53-Jährige weiter: „Ist das wirklich Druck? Ist es nicht Druck, wenn du kein Essen auf dem Tisch hast? Wenn du deine Familie ernähren musst und keinen Job hast? Du bist 23, du bist gesund, du bist reich, deiner Familie geht’s gut – wo ist da der verdammte Druck?“
Robert-Enke-Stiftung schreibt an Boris Becker
Es sind Aussagen, für die Becker nun ordentlich von der Robert-Enke-Stiftung kritisiert wird. „Lieber Boris Becker, Dein Ernst? Naomi Osaka ist nicht gesund! Depression ist keine Frage von Geld, Erfolg oder Luxus – Depression ist eine Krankheit, die leider jeden erwischen kann. Und es ist ein Thema, das über eine leichtfertig getroffene Aussage hinaus geht“, sagte die Vorstandsvorsitzende Teresa Enke am Donnerstag.
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Die 45-Jährige ist die Witwe des früheren deutschen Nationaltorwarts Robert Enke, der sich 2009 das Leben nahm. Ihre Stiftung finanziert die Erforschung und Behandlung von Depressionen. Osaka leidet nach eigenen Angaben seit mehr als drei Jahren an dieser Krankheit.