Kai Häfner durchbricht die österreichische Abwehr
  • Vorgeschichte: Bei der EM 2020 fegte Deutschland in der Hauptrunde Gastgeber Österreich in Wien mit 34:22 vom Parkett. Jetzt träumen Kreis-Koloss Tobias Wagner (l.) und Co. von der Revanche beim deutschen Heim-Turnier.
  • Foto: imago/foto2press

„Brandgefährlich“: Wolff warnt nicht nur vor Österreichs 128-Kilo-Mann

Es läuft nach Plan für Deutschlands Handballer bei der Heim-EM. Nach dem hart erkämpften und frenetisch gefeierten Happy End im Island-Krimi steuert das DHB-Team auf Halbfinalkurs, braucht dafür aber in den kommenden drei Endspielen der Hauptrunde Siege. Ein frecher Nachbar im Höhenflug will den Gastgebern ein Bein stellen und für eine Bruchlandung sorgen.

Überraschungsteam Österreich kann nur gewinnen, Deutschland muss. Die Spieler beider Mannschaften und auch die Fans fiebern dem heutigen brisanten Bruderduell im Handball-Tempel entgegen. Kampfansagen und Warnungen inklusive.

Knapp acht Millionen fieberten gegen Island am TV mit

Das EM-Fieber steigt und steigt. Mit dem atemberaubenden 26:24-Sieg gegen Island hat die Euphorie einen neuen Höchststand erreicht. Rund 20.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena, in der eine deutsche Mannschaft noch nie ein Turnierspiel verloren hat, feierten den Herzschlag-Sieg. Knapp acht Millionen Menschen fieberten am TV-Schirm mit.

Der sportliche Nachbarschaftsstreit zur Samstagabend-Primetime (20.30 Uhr, ARD und Dyn) könnte für einen neuen Zuschauer-Rekord bei diesem EM-Turnier sorgen.

Wolff über Österreich: „Das ist die Mannschaft der Stunde“

Berg-Fest! Die Mitte des Turniers ist erreicht. Vier Spiele hat das DHB-Team hinter sich und ist auf bestem Wege, mindestens vier weitere zu bestreiten. Die Hauptrunden-Duelle gegen Österreich, Ungarn und Kroatien und dann entweder das Spiel um Platz fünf oder im Falle der Halbfinalteilnahme zwei Knaller um Medaillen. Ein Berg-Fest ist es auch, weil es gegen die Alpen-Handballer geht, was einen Handball-Feiertag verspricht – aber sportlich ein schwerer Brocken sein könnte.

„Das ist die Mannschaft der Stunde“, sagt Deutschlands Keeper-Gigant Andreas Wolff, der in überragender Form ist, und warnt: „Dieses Team ist brandgefährlich, sie haben einen absoluten Hype.“

Gislason schwärmt von THW-Star Mykola Bilyk

Bundestrainer Alfred Gislason hat vor einem Akteur des Überraschungsteams besonders großen Respekt: Rückraumriese Mykola Bilyk vom THW Kiel. „Ein phänomenaler Spieler, der bei Österreich alles leitet.“

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Bilyks Mannen haben mit 3:1 Punkten einen Zähler mehr als Deutschland (2:2), in der Vorrunde sensationell Spanien ausgeschaltet, zum Hauptrundenstart Ungarn die erste Niederlage beigebracht und sind selbst noch unbesiegt. „Wir wollen weiter die Welle reiten“, sagt Ex-Bundesligatorschützenkönig Robert Weber (38), der extra seine Familie zum Highlight-Spiel einfliegen lässt. „Das muss mein Sohn sehen!“

Kreis-Koloss Wagner: „Können ganz Großes schaffen“

Das Selbstvertrauen der „Ösis“ ist riesig, die Lockerheit groß. „Wir erstarren nicht vor Ehrfurcht, sondern gehen mit breiter Brust aufs Feld und schauen einfach, was passiert“, so Weber. Lukas Hutecek vom TBV Lemgo: „Mit diesen Emotionen können wir auch Deutschland schlagen.“ Eine Kampfansage. Kreis-Koloss Tobias Wagner (1,98 Meter, 128 Kilo) träumt vom bislang spektakulärsten Coup. „Ab jetzt können wir ganz, ganz Großes schaffen.“

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Eines ist klar: Besiegt die favorisierte deutsche Mannschaft Österreich nicht, hätte sie das Halbfinale nicht nur schon verspielt – sondern auch nicht verdient.

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