Camilla Kemp auf dem Wasser.
  • Hat ihr Olympiaticket sicher: die Surferin Camilla Kemp
  • Foto: AFP

Premiere: Deutsche Surferin bei Olympia dabei – 15.000 Kilometer von Paris entfernt

Camilla Kemp strahlte über das ganze Gesicht, dann reckte sie voller Stolz ihr Olympiaticket in die Kamera: „You have qualified for Paris 2024“ war darauf zu lesen, „du hast dich für Paris 2024 qualifiziert“. Auch wenn die Surf-Wettbewerbe streng genommen gut 15.000 km von der französischen Hauptstadt entfernt stattfinden werden, vor der Insel Tahiti/Französisch-Polynesien, hat sich die 28-Jährige am Wochenende einen Lebenstraum erfüllt.

Im Sommer surft Kemp um olympisches Edelmetall – und das als erste deutsche Wellenreiterin überhaupt. Bei den Weltmeisterschaften in Arecibo/Puerto Rico, die noch bis Sonntag laufen, schnappte sich die Deutsche Meisterin ihr Ticket mit einem gewonnenen Heat.

Kemps Mutter ist Deutsche, ihr Vater Höllander

Sie habe zuvor „sehr schlecht geschlafen“, gestand Kemp im „Surfersmag“: „Aber ich hatte ein tolles Team hinter mir und bin ruhig geblieben. Es ist unglaublich, es fühlt sich nicht real an.“

Kemp hat eine Biografie, die so international geprägt ist wie der Surfsport selbst. Sie wuchs in Portugal auf, wo sie auch heute noch lebt, hat einen holländischen Vater. Ihre Mutter ist Deutsche, deshalb entschied sie im Jahr 2018 für Deutschland anzutreten. Dies verriet sie im vergangenen Jahr in der „TZ“.

Cheftrainer lobt den Deutschen Wellenreiterverband

Sie habe gewusst, dass ihre Zeit kommen würde, sagte Kemp nun über ihren Coup bei der WM, während sich auch Didier Piter, Cheftrainer des Deutschen Wellenreitverband (DWV), hocherfreut zeigte. „Die erfolgreiche Olympiaqualifikation als Außenseiterin zu schaffen, ist der Beweis dafür, dass im Sport Wunder möglich sind. Es zeigt aber auch, dass das Fördersystem im deutschen Wellenreiten sehr gut funktioniert“, sagte der DMV-Coach.

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Surfen ist in diesem Jahr erst zum zweiten Mal olympisch, bei den Spielen von Tokio hatte es keine deutsche Athletin ins 20-köpfige Startaufgebot geschafft. Bei den Männern hatte sich damals Leon Glatzer als einziger DWV-Surfer qualifiziert und im Shortboard den 17. Platz belegt. (lg/sid)

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