Andreas Wellinger mit der Throphäe des Auftaktspringens
  • Andreas Wellinger gewann das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf.
  • Foto: imago/Sven Simon

„Dann ist alles möglich!“ Wellinger lässt Deutschland vom Tournee-Sieg träumen

Großer Sport und große Gefühle: Andreas Wellinger erlebt in Oberstdorf einen denkwürdigen Tag. Nach dem Medienmarathon darf sich der Bayer auch mal etwas gönnen.

Bier oder Sekt? Nach seinem emotionalen Skisprung-Triumph von Oberstdorf freute sich Andreas Wellinger auf eine flüssige Belohnung. „Definitiv“ werde er sich etwas gönnen, sagte Wellinger am Freitagabend im Auslauf der Schanze am Schattenberg.

Erst knapp eine Stunde nach seinem erstmaligen Sieg beim Vierschanzentournee-Auftakt hatte sich im Allgäu die mit 25.500 Zuschauern ausverkaufte Arena allmählich geleert. Zuvor hatten tausende Fans die deutsche Hymne gesungen, es folgte ein echter Interview-Marathon.

Oberstdorfsieg ähnlich wie Olympiasieg

Seinen Sieg vor Japans Ryoyu Kobayashi und Topfavorit Stefan Kraft aus Österreich gewichtete der 28 Jahre alte Bayer sehr hoch. „Der steht ganz, ganz weit oben. Es ist schwer zu vergleichen mit einem Olympiasieg, aber es wird in einer ähnlichen Kategorie sein. In Oberstdorf bei der Tournee zu gewinnen – vor der Kulisse – wenn 26.000 Leute Fahnen schwingen und grölen, bis man dann unten ist und dann am Ende auch noch die eins aufleuchten sehen darf“, sagte Wellinger.

„Der Weg hierhin war brutal schwer, das macht mich extrem stolz“, sagte der Skispringer mit Blick auf für ihn schwere Jahre: „Ich habe zum Glück immer an mich geglaubt.“

Wellinger gewinnt nach Kreuzbandriss

2019 hatte sich Wellinger das Kreuzband gerissen, am Freitag gewann er als erster Springer der Weltcup-Ära nach einer derartigen Verletzung ein Springen bei der Tournee. „Ich musste viel beißen, aber habe immer zielstrebig weiter gemacht. Ich war überzeugt davon, dass ich es kann.”

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Er habe „noch nie“ so eine Stimmung wie bei der Hymne erlebt. „Das ist echt sehr, sehr schön und emotional für mich“, sagte Wellinger. Nach einem Ruhetag an diesem Samstag geht es an Silvester mit der Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen weiter. In das Neujahrsspringen geht Wellinger nicht mehr als Jäger, sondern als Gejagter. „Ich würde sagen, das ist mal eine schöne Ausgangsposition“, befand er „Das erste Hindernis ist überwunden. Für mich ist jetzt die Herausforderung, dass ich genauso weiter springe. Wenn ich das mache, kann ich in der Rolle des Gejagten bleiben – und dann ist alles möglich.“ (ms/dpa/sid)

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