„Das ist meine Mission hier“: Ukrainerin widmet Halbfinal-Einzug ihren „Kämpfern“
Dayana Yastremska steht in Melbourne im Halbfinale. Und das als Qualifikantin. Als es das letztmals gab, war die 23-Jährige noch gar nicht geboren.
Als erste Qualifikantin seit 46 Jahren hat die Ukrainerin Dayana Yastremska bei den Australian Open das Halbfinale erreicht. Die 23-Jährige gewann am Mittwoch in Melbourne gegen die 19 Jahre alte Tschechin Linda Noskova mit 6:3, 6:4 und steht damit erstmals bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im Halbfinale.
Dayana Yastremska ist stolz auf ihr Heimatland Ukraine
Ihren überraschenden Siegeszug widmete die Tennisspielerin ihren vom russischen Angriffskrieg gebeutelten Landsleuten. „Ich bin stolz auf unsere Kämpfer in der Ukraine“, schrieb Yastremska nach der Partie auf die Linse der Fernsehkamera. Im Tennis ist es üblich, dass die Sieger nach dem Spiel Botschaften auf die Kameras schreiben.
„Sie verdienen wirklich unseren Respekt. Ich versuche immer, etwas über die Ukraine zu schreiben“, sagte Yastremska. „Ich denke, das ist meine Mission hier. Ich will einfach ein Signal an die Menschen in der Ukraine senden, dass ich wirklich stolz auf unser Land bin.“
Ukrainische Athleten machen oft auf Krieg aufmerksam
Auch andere ukrainische Spielerinnen wie Marta Kostyuk oder Elina Svitolina hatten ihre Erfolge in Melbourne dazu genutzt, auf die nach wie vor schwierige Situation in der Heimat hinzuweisen. „Der Krieg läuft immer noch. Es sterben immer noch Menschen“, hatte Kostyuk zum Beispiel gesagt.
Yastremska verwandelte gegen Noskova in der Rod Laver Arena nach 1:19 Stunden ihren ersten Matchball und machte damit den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere perfekt. „Es ist schön, Geschichte zu schreiben. 1978 war ich noch nicht einmal geboren“, sagte Yastremska.
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Im Halbfinale trifft sie auf die an Position zwölf gesetzte Zheng Qinwen aus China. Die 21-Jährige besiegte am Abend die Russin Anna Kalinskaja 6:7 (4:7), 6:3, 6:1 und zog ebenfalls zum ersten Mal in das Halbfinale eines Major-Turniers ein. „Das war ein sehr hartes Match, ich bin so glücklich“, sagte die Chinesin. (lg/dpa)