Juri Knorr war von den nordmazedonischen Abwehr nicht zu stoppen. Der Spielmacher traf zehn Mal.
  • Juri Knorr war von den nordmazedonischen Abwehr nicht zu stoppen. Der Spielmacher traf zehn Mal.
  • Foto: IMAGO/mix1

Deutschland feiert Tor-Party, Bundeskanzler Scholz kassiert lautes Pfeifkonzert

Mit Schwung ins Vorrunden-Finale! Deutschlands Handballer haben bei der Heim-EM den zweiten Sieg gefeiert und vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde gelöst. In Berlin wurde die DHB-Auswahl ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann gegen Außenseiter Nordmazedonien mit 34:25 (18:13). Ein Pfeifkonzert gab es für Bundeskanzler Olaf Scholz. Noch in der Stunde des Sieges ging der Blick der deutschen Spieler in Richtung des Krachers gegen Frankreich. Der Rekord-Weltmeister ist nach einem überraschenden Rückschlag angeknockt, erwartet einen ganz heißen Tanz.

Pflicht erfüllt. Hausaufgaben gemacht. Die 13.571 Zuschauenden in der Berliner Mercedes-Benz-Arena feierten ihre Mannschaft, die souverän die Aufgabe erledigte und mit vielen spektakulären Toren begeisterte. Schon drei Minuten vor der Schlussirene gab es Standing Ovations und das Publikum sang „Oh, wie ist das schön!“.

Überragend und bester DHB-Schütze war Spielmacher Juri Knorr mit zehn Treffern, von denen er sieben schon in der ersten Halbzeit erzielte. Während Keeper Andreas Wolff vier Tage nach seiner Gala gegen die Schweiz gar nichts zu fassen bekam, lief das in der 23. Minute eingewechselte Torwart-Juwel David Späth nach der Pause zu großer Form auf, parierte insgesamt sieben Würfe.

Spieler loben die Stimmung in Berlin

„Es ist der Wahnsinn, was Handball-Deutschland hier abreißt. Das ist phänomenal und steckt an. Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, freute sich Jannik Kohlbacher im ZDF über die Party-Atmosphäre.

Wie erwartet hatte die deutsche Mannschaft ohne Kai Häfner auskommen müssen, der noch bei seiner Frau im heimischen Gmünd weilt. Am Freitag war das zweite gemeinsame Kind zur Welt gekommen. Für Häfner startete im Angriff Youngster Renars Uscins im halbrechten Rückraum, für die Abwehr kam dann Christoph Steinert auf die Platte.

Bundeskanzler Scholz auf der Tribüne in Berlin

Misstöne gab es nach einer knappen Viertelstunde als vom Hallensprecher durchgesagt wurde, dass Bundeskanzler Olaf Scholz als Ehrengast in der Halle ist. Es gab ein kurzes, aber lautes Pfeifkonzert.

Die deutsche Mannschaft lag zu diesem Zeitpunkt schon mit 9:4 vorne, stellte früh die Weichen auf Sieg und ließ die Nordmazedonier nicht mehr näher herankommen. Im zweiten Durchgang zog das DHB-Team dann noch weiter davon.

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Schön und auch wichtig: schon früh konnte Coach Gislason durchwechseln, die Kräfte seiner ersten Garde schonen und allen anderen Spielern Einsatzzeit geben und die Chance, sich mit Treffern auszuzeichnen. Zwölf verschiedene Torschützen sagen alles.

Heißer Tanz gegen Frankreich: „Es wird krachen in der Bude“

Eine faustdicke Überraschung hatte es im ersten Spiel des Abends in der Arena gegeben. Rekord-Weltmeister Frankreich tat sich gegen die Schweiz richtig schwer, spielte nur 26:26 und hatte am Ende sogar Glück, dass der letzte Wurf der zum EM-Auftakt von Deutschland demontierten Eidgenossen nicht ins Tor ging. Die Franzosen stehen im Gruppenfinale jetzt ordentlich unter Druck.

Der französische Nationaltrainer Guillaume Gille, legendärer Spieler des früheren HSV Handball, freut sich dennoch auf das Duell, weiß aber: „Das wird verdammt schwer.“ Die deutsche Mannschaft habe das Publikum im Rücken. „Es wird krachen in der Bude.“

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Bundestrainer Gislason setzt auf genau das. „Wir wollen einfach unser Spiel machen mit dieser Halle im Rücken.“ Möglich scheint alles.

Tore: Knorr (10/4), Golla, Mertens, Kastening, Köster, Heymann (je 3), Fischer, Weber, Kohlbacher (je 2), Steinert, Uscins, Lichtlein (je 1)

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