Ehemalige Tennis-Spielerin bezichtigt Ex-Trainer der Vergewaltigung
Die ehemalige tunesische Tennisspielerin Selima Sfar hat gegen ihren früheren Trainer Regis de Camaret (81) schwere Vorwürfe erhoben und ihn der Vergewaltigung bezichtigt.
Das geht aus einem Interview mit der Sportzeitung „L’Équipe“ hervor, in dem die 46-Jährige erstmals öffentlich über ihren sexuellen Missbrauch sprach. Demnach sei sie von ihrem damaligen Coach im Alter von zwölf Jahren wiederholt vergewaltigt worden, insgesamt „fast drei Jahre lang“.
2014 war Camaret wegen schwerer Vergewaltigung zweier minderjähriger Mädchen in einem Trainingslager, das er in den 1980ern und frühen 1990ern in Saint-Tropez geleitet hatte, zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt worden.
Camaret-Prozess hat bei Sfar alte Wunden aufgerissen
Während des Prozesses sei sie „in eine echte Depression geraten“, sagte Sfar. Sie habe sich an die „Hölle“, die sie erlebt hatte, und an „die dunklen Gedanken“, die ihr in den Sinn kamen, erinnert.
Auch während ihrer Tenniskarriere, die sich von 1993 bis 2008 erstreckte, habe sie immer wieder unter den Traumata gelitten: „Jedes Mal, wenn ich kurz vor einem großen Sieg stand, erstarrte ich.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Rotwein trinken wichtiger“: Deutscher Leichtathletik-Star rechnet mit Verband ab
Sfar, die 2001 den Sprung in die Top-100 der WTA-Weltrangliste geschafft hatte, sagte, sie habe sich nie zuvor getraut, über die Vorfälle zu sprechen: „Ich habe 25 Jahre gebraucht, um es mir selbst einzugestehen, und 35 Jahre, um öffentlich darüber zu sprechen.“ (SID/ps)