• Herzzerreißend! Kobe Bryant liebte seine Tochter Gianna, hier küsste er sie im Jahr 2008. Die beiden starben nun bei einem Helikopter-Absturz.
  • Foto: imago sportfotodienst

Emotionaler Nachruf: Wie Kobe Bryant ganz lässig eine Fan-Prügelei schlichtete

Köln –

Die Sportwelt ist geschockt. Millionen Menschen rund um den Globus trauern um Basketball-Star Kobe Bryant (†41), seine Tochter Gianna (†13) und die weiteren Opfer des furchtbaren Hubschrauber-Absturzes in Kalifornien (hier lesen Sie mehr).

Eine Legende geht viel zu früh. Die Anteilnahme ist riesig, nicht nur weil Bryant ein überragender Basketball-Spieler war – fünf NBA-Titel und zwei olympische Goldmedaillen sind hier nur die Spitze – Kobe war darüber hinaus einfach ein herzensguter Mensch.

Kobe Bryant mit Uwe Bödeker

Olympische Spiele 2008 in Peking: Unser Reporter Uwe Bödeker traf Kobe Bryant

Foto:

Bšdeker

Ich durfte Kobe Bryant bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking kennenlernen.

Es war der 10. August. Kobe hatte gerade mit dem US-Dream-Team zum Auftakt des olympischen Basketball-Turniers Gastgeber China in Peking mit 101:70 besiegt. Der Trubel um ihn war riesig. Vor allem die chinesischen Teenager rasteten regelrecht aus, feierten ihn in der Arena sogar frenetischer als den eigenen Basketball-Nationalhelden Yao Ming.

Kobe Bryant: Superstar der Marke unkompliziert

Und Kobe blieb in der Hektik um seine Person stets freundlich. Als wir in den Katakomben nach dem Spiel ein Foto machen wollten, wollte ein Sicherheitsmann dies verhindern, doch Kobe blieb stehen und sagte: „Wir machen jetzt das Foto.“

Dann verabredeten wir uns für den nächsten Tag, er wollte auch andere Sportarten schauen, am liebsten Beachvolleyball.

Bryant war ein Superstar der Marke unkompliziert, um Punkt 12 Uhr erschien er an der olympischen Beachvolleyball-Anlage. Hinter den Absperrungen kam es zu einer Prügelei, weil Fans sich um die besten Plätze zofften. Er schmunzelte: „Wow, was ist denn hier los?!“ Dann beruhigte er die Lage, indem er nahezu alle Foto- und Autogramm-Wünsche erfüllte.

Kobe Bryant zollte vielen Athleten größten Respekt

Als er mich sah, reichte er mir die Hand: „Hey, alles klar?“ Wir schlenderten Richtung Tribüne und kamen ins Plaudern: „Weißt Du, ich mag Beachvolleyball. Das ist ja auch in meiner Heimat Kalifornien sehr populär. Erstens ist die ganze Atmosphäre wahnsinnig sexy und zweites bewundere ich die Leistung der Sportler. Das ist ja wirklich ein schwerer Sport, ich könnte das nicht in der Hitze.“

Auch über Dirk Nowitzki, den deutschen Basketballstar, schwärmte er: „Dirk ist einer meiner absoluten Lieblingsspieler in unserer Liga. Ich mag ihn sehr gerne, weil er ein feiner Kerl ist.“

Hier lesen Sie mehr: Magische Ära & dunkler Moment – Kobe Bryants (†41) einmaliger Weg zum NBA-Superstar.

Nur zu sich selber war Kobe Bryant immer sehr hart

Ein feiner Kerl, das wollte auch Kobe Bryant immer sein. Zu sich selber war er hart, um der Beste zu sein. Er trainierte oft trotz Verletzungen, wollte ständig dazulernen. Auf dem Parkett galt er als Egoist, gab sich selbst den Schlangenspitznamen Black Mamba. Wenn er am Ball war, wollte er ihn auch reinmachen.

Eine gewisse Arroganz gehört dazu, wenn man der Beste sein will.

Jeder hätte ihm mehr Zeit nach der Karriere mit seiner Familie gewünscht. Seine Tochter starb mit ihm im Helikopter. Sie waren auf dem Weg zu einem Basketball-Camp. Kobe wollte immer für seine vier Töchter da sein, ein perfekter Mentor, ein guter Daddy. Dafür flog er tausende Male mit dem Hubschrauber. Er sagte einst: „Es gibt manche Dinge, die darf man nicht verpassen. Wie das erste Fußballspiel meiner Tochter. Was, wenn ich ihr erstes Tor verpasse?!“

Jetzt wird Kobe mit seiner Tochter und weiteren Opfern aus dem Leben gerissen. Sie alle hatten doch noch so viel vor, wollten noch so viel erleben.

Dieser Unfall macht uns alle einfach nur unfassbar traurig.

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