ARD-Skisprung-Experte Sven Hannawald

Der frühere Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald kritisierte am ARD-Mikrofon die Leistung der deutschen Skispringer deutlich und fing sich einen unqualifizierten Konter von Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler ein. Foto: IMAGO / Zoonar

Extremer Absturz für Skispringer: Hannawald und Eisenbichler gehen aufeinander los

Platz 15 durch Felix Hoffmann ist in Willingen das beste Ergebnis für die DSV-Adler. Daniel Tschofenig siegt.

Pius Paschke winkte enttäuscht ab, Andreas Wellinger zuckte ratlos mit den Schultern: Die deutschen Skispringer haben beim Heim-Weltcup in Willingen ein Debakel erlebt. „Unser Ziel war es, den Abstand ein bisschen zu verkürzen. Das ist uns absolut nicht gelungen“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem schwächsten Wettkampf der Saison, bei dem Felix Hoffmann als 15. noch für das beste Ergebnis sorgte.

Nur drei Deutsche schaffen es unter die Top 30

Während der Österreicher Daniel Tschofenig seinen sechsten Saisonsieg holte, schafften es vor 23.500 enttäuschten Fans neben Hoffmann nur Wellinger (17.) und der fünfmalige Saisonsieger Paschke (27.) in den zweiten Durchgang. „Es geht immer tiefer. Leider“, sagte ARD-Experte Sven Hannawald gut drei Wochen vor der WM: „Ich bin teilweise sprachlos. Ich habe viele Fragezeichen im Gesicht.“



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Auch Karl Geiger, zuletzt einer der wenigen Lichtblicke, war als 44. so schwach wie nie in diesem Winter. „Natürlich stellt man sich Fragen, wenn alle geschlossen weiter hinten sind. Natürlich muss es zur WM besser werden“, sagte Geiger. Zum zehnten Mal in Folge blieben die DSV-Adler in einem Einzel-Wettkampf ohne Podest – und das äußerst deutlich.

Tschofenig gewinnt in Willingen vor Lanisek und Ortner

Nicht zu schlagen war Vierschanzentournee-Gewinner Tschofenig, der mit Sprüngen auf 135,5 und 142,0 Meter seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute. Auf das Podest schafften es zudem Anze Lanisek (Slowenien) und zum zweiten Mal in seiner Karriere Maximilian Ortner (Österreich).

Enttäuschend verlief der Wettkampf für Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler (48.) und Lokalmatador Stephan Leyhe (38.), die über die nationale Gruppe in den Weltcup zurückkehrten, ihre Chance aber nicht nutzen. Für die beiden Routiniers platzten damit wohl auch die letzten Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme.

Eisenbichler giftet gegen ARD-Experte Hannawald

„Wenn man in einem Tal steckt, muss man lächeln und winken und schauen, dass man wieder besser wird“, sagte Eisenbichler, der sich zudem ein kleines „Fernduell“ mit Ex-Profi Hannawald lieferte. „Ich sehe bei Markus keine Änderung, und das ist das Problem“, sagte der bislang letzte deutsche Tournee-Sieger. Eisenbichler meinte daraufhin: „Die ganzen Experten verstehen es nicht.“

Ähnlich wie Paschke suchte auch Katharina Schmid in Willingen vergeblich ihre starke Form der ersten Wochen. Die Weltmeisterin, die fünf der ersten acht Springen des Winters gewonnen hatte, landete am Mittag nur auf Rang elf und damit zum dritten Mal in Folge nicht in den Top Ten. Der Tagessieg ging an Eirin Maria Kvandal aus Norwegen, Agnes Reisch verpasste als beste Deutsche auf Rang fünf knapp das erste Podest ihrer Karriere.

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„Ich bin noch nicht ganz da, wo ich hin will“, sagte Schmid in der ARD und meinte zu ihrer jüngsten Formschwäche: „Irgendwann hat mein Kopf eingesetzt, und ich habe das Nachdenken angefangen, dann ist mir meine Leichtigkeit verloren gegangen.“ Im Gesamtweltcup liegt Schmid mit 872 Punkten als Zweite weiter hinter der Slowenin Nika Prevc (933), die auf den sechsten Rang kam. (sid/mp)

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