Fahnenträgerin und Medaillen-Königin: So viel Hamburg steckt in den Paralympics
Nach den Olympischen Spielen ist stets vor den Paralympics. In Paris haben gerade die Wettkämpfe für Sportlerinnen und Sportler mit körperlicher oder geistiger Behinderung begonnen – mit reichlich weiblicher Hamburger Beteiligung. Allen voran: Para-Kanutin Edina Müller (41), die bei der Eröffnungszeremonie sogar die deutsche Fahne tragen durfte.
„Was für ein Moment, was für eine Ehre. Ich habe jede Sekunde genossen“, schwärmte Fahnenträgerin Müller bei Instagram, nachdem sie bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch die Deutschland-Flagge über die Champs-Élysées und den Place de la Concorde in Paris tragen durfte.
Edina Müller holte schon vier Paralympics-Medaillen
Die 41 Jahre alte Para-Kanutin vom Hamburger Kanu Club, die nach Silber und Gold im Rollstuhl-Basketball zuletzt auch Silber und Gold im Einer-Kajak geholt hatte und dafür 2021 als Hamburgs Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde, ist eine von 143 deutschen Paralympics-Athleten in Paris. In der französischen Hauptstadt kämpfen Müller & Co. nun elf Tage lang in 22 verschiedenen Sportarten um Medaillen.
Neben Müller sind vier weitere Hamburgerinnen bei den Paralympics in Paris am Start: die beiden Rollstuhl-Basketballerinnen Anne Patzwald (35) und Maya Lindholm (33) von der HSV-Mannschaft BG Baskets, Para-Triathletin Neele Ludwig (33) von der TSG Bergedorf sowie Britta Kripke (47/Alstersport) im Rollstuhl-Rugby. Mit Athletensprecherin Mareike Miller (34) spielte eine weitere Rollstuhl-Basketballerin bis vor einigen Monaten noch in Hamburg, zudem leben hier die für andere Vereine startenden Tanja Scholz (40/Schwimmen) und Lise Petersen (19/Speerwurf).
Paralympics in Paris: Kritik an Metro und Seine
„Ich bin sehr stolz, aufgeregt und glücklich zugleich“, schrieb Ludwig vor ihrem Triathlon bei Instagram und sprach von „vielen Gefühlen und Emotionen zugleich“. Für die hauptberufliche Kinderkrankenschwester ist es genau wie für Kripke die Paralympics-Premiere.
Kritik gab es im Vorfeld der Spiele vor allem am Pariser Métro-System, das nicht barrierefrei ist. Auch die Seine ist abermals ein kontroverses Thema – bei Olympia gab’s Ärger um die Wasserqualität, die Para-Athleten bemängeln nun die für sie zu starke Strömung.