Hackerangriffe auf Olympische Spiele: Russische Geheimdienstler in den USA angeklagt
Wegen jahrelanger weltweiter Hackerangriffe, darunter auch auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang, sind in den USA sechs russische Geheimdienstmitarbeiter angeklagt worden.
Das teilte das US-Justizministerium mit. Den Agenten wird vorgeworfen, die „destruktivste und zerstörerischste Serie von Cyberangriffen durchgeführt zu haben, die je einer einzelnen Gruppe zugeordnet werden konnte“, sagte der stellvertretende Minister für Heimatschutz, John Demers, auf einer Pressekonferenz.
Vorwurf von Cyberangriffen: Russland weist Anschuldigungen zurück
Zwischen 2015 und 2019 soll die Gruppe unter anderem Infrastruktur in der Ukraine, Indien und den Niederlanden ins Visier genommen und auch die französische Präsidentenwahl 2017 gestört haben. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang, bei denen russische Athleten wegen systematischen Dopings in ihrem Land nur als „Olympische Athleten aus Russland“ antreten durften, sollen sie unter anderem für „Phishing-Attacken“ verantwortlich gewesen sein. Zudem sollen sie mit einem Programm namens „Olympic Destroyer“ die Eröffnungsfeier gestört haben.
Der Kreml wies die Berichte als „blindwütige Russland-Phobie“ zurück. „Sie haben natürlich nichts mit der Wirklichkeit zu tun“, sagte Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Russische Dienste haben niemals irgendwelche Hackerangriffe unternommen, schon gar nicht in Verbindung mit Olympischen Spielen.“
Hackerangriffe bei Olympia 2021 in Tokio: Japan in Alarmbereitschaft
Die britische Regierung beschuldigte Russlands Militärgeheimdienst, die Angriffe fortzusetzen. Nach Angaben des britischen Außenministers Dominic Raab sollen Ziele in Zusammenhang mit den letztlich auf 2021 verschobenen Sommerspielen in Tokio ausspioniert worden sein.
Die japanischen Organisatoren teilten in einer ersten Reaktion mit, dass sie wegen möglicher Cyberattacken in ständiger Alarmbereitschaft seien, bislang aber noch keine „erheblichen Auswirkungen“ feststellen konnten. Man habe eine Reihe von Gegenmaßnahmen ergriffen, nannte aber keine Details.
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In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Cyberangriffe auf Sportorganisationen gegeben. Unter anderem waren dabei die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und die US-Anti-Doping-Agentur USADA in den Fokus genommen worden. (sid)