Der erste Hamburger legt in Tokio los: Naske will Gold
Er weiß bereits, wie es ist, die Olympische Goldmedaille zu gewinnen. 2014 ruderte Tim Ole Naske in Nanjing (China) im Einer als Erster ins Ziel, holte Gold für Deutschland. Damals waren es noch die Olympischen Jugendspiele – jetzt will der Hamburger auch im A-Team seine erste Medaille.
„Das Ziel ist definitiv, um die Medaillen mitzukämpfen“, sagt Naske im Gespräch mit der MOPO. Der 25-Jährige macht kein Geheimnis daraus, dass er mit Edelmetall zurück nach Deutschland zurückkehren möchte. „Deswegen fährt man als Sportler doch zu Olympia“, stellt er klar. „‚Dabei sein ist alles’ sagt sich immer leicht. Aber am Ende sind wir alle Kämpfertypen, die etwas erreichen wollen.“
Deutscher Doppelvierer holte 2012 und 2016 Olympia-Gold
In Tokio tritt Naske, der bei der RG Hansa Hamburg beheimatet ist, im Männer-Doppelvierer an der Seite von Max Appel, Hans Gruhne und Karl Schulze an. 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro gewann das deutsche Boot jeweils Olympia-Gold – im Idealfall soll in Tokio der dritte Streich folgen. „Dafür braucht es ein perfektes Rennen im perfekten Moment“, weiß Naske. „Aber dann ist viel drin für uns.“
Während Schulze (2012 und 2016) oder Gruhne (2016) bei den letzten Triumphen bereits mit dabei waren, werden es für Naske die ersten Olympischen Spiele. „Die Vorfreude und die Anspannung nehmen von Tag zu Tag mehr Fahrt auf“, gesteht Naske, der neben dem Rudern Jura an der Uni Hamburg studiert. Am meisten freue er sich auf die „magische Zeit mit den Athleten im Dorf“ und einen „wirklich spannenden Wettkampf“.
Hamburger Ruderer ist vor Olympia nervös
Letzterer beginnt für Naske und sein Team am Freitagmorgen. Um 4.40 Uhr startet sein Vorlauf. Schon Tage vorher verspürt er die Aufregung vor seinem womöglich wichtigsten Wettkampf. „Vielleicht ist die Nervosität aber gar nicht so verkehrt. Das legt den Fokus noch stärker auf unser Ziel“, sagt Naske.
Und dieses ist eindeutig: Der Hamburger will nicht nur am frühen Dienstagmorgen im Finalboot sitzen – sondern auch danach bei der Siegerehrung auf dem Treppchen stehen. Ganz genau wie vor sieben Jahren.