Max Langenhan posiert mit seiner Silbermedaille

Max Langenhan ist Vize-Europameister im Rennrodeln (Einsitzer). (Foto: picture alliance/dpa | Marius Becker)

Harte Nummer: Deutsches Wintersport-Ass gewinnt Silber mit gebrochenem Fuß

Mit gebrochenem Fuß hat Weltmeister Max Langenhan bei den Rennrodel-Europameisterschaften Silber im Einsitzer gewonnen. „Man muss halt auf die Zähne beißen“, sagte er. Der Weltcup-Gesamtsieger lag nach den beiden Läufen im Winterberger Eiskanal 0,055 Sekunden hinter Titelverteidiger Jonas Müller aus Österreich. Dritter wurde in Nico Gleirscher ein weiterer Österreicher.

Kurz vor Weihnachten hatte sich Langenhan beim Training in Altenberg den Mittelfuß gebrochen. Trotzdem gewann der 25 Jahre alte Sportsoldat sogar das vergangene Weltcup-Rennen.

Langenhan: „Nach dem Rennen tut das ganz schön weh

Da die EM-Rennen auch zum Weltcup zählen, gibt es im Sauerland wichtige Punkte für die Gesamtwertung. Nach sechs von neun Stationen liegt Langenhan mit 456 Zählern punktgleich mit Gleirscher an der Spitze.

Dritter mit 370 Punkten ist Felix Loch. Der dreimalige Olympiasieger Loch beendete den Einsitzer-Wettbewerb im Sauerland als Fünfter, Timon Grancagnolo wurde Zehnter.

Österreich gewinnt drei EM-Titel, Deutschland zwei

„Ich habe viel zu viele Fehler gemacht. Ich habe nicht mein volles Potenzial zeigen können“, sagte Langenhan. „Wir haben wahnsinnig gute Physios, wahnsinnig gute Ärzte. Da geht das schon irgendwie halbwegs. Ich kann das gut ausblenden, aber nach dem Rennen tut das ganz schön weh.“

Insgesamt ging bei den Rodel-Europameisterschaften das Titel-Duell gegen Österreich mit 2:3 verloren. „Es wäre etwas mehr drin gewesen. Ein Schipperl müssen wir noch drauflegen“, sagte der neue Bundestrainer Patric Leitner. „Wir müssen ruhig bleiben, wir müssen weiterarbeiten. Wir sind auf einem guten Weg. Wir waren ja nicht schlecht, wir haben Europameister-Titel und Medaillen geholt.“ Bei der vorigen EM gab es nur einmal Gold für das erfolgsverwöhnte Team.

Gold in Winterberg für Taubitz und das Duo Wendl/Arlt

Bei den Frauen triumphierte diesmal Julia Taubitz Die fünfmalige Weltmeisterin aus dem Erzgebirge strahlte, merkte aber auch an: „Wir sind Menschen, die auch mal Fehler machen, das vergisst man so ein bisschen. Wir Sportler haben unheimlich viel Druck.“

Die Rekord-Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt hatten die Titelkämpfe mit dem 21. Gold ihrer einmaligen Rodel-Karriere eröffnet. Fünfmal haben die beiden 37-Jährigen nun die EM gewonnen, zehnmal ist das Duo Weltmeister geworden und sechsmal Olympiasieger.

Silber für Rosenthal/Degenhardt und die Team-Staffel

Im Frauen-Doppelsitzer fehlten Cheyenne Rosenthal und Jessica Degenhardt 14 Tausendstelsekunden zur erfolgreichen Titelverteidigung. Rosenthal und Degenhardt hatten vor einem Jahr in Innsbruck den einzigen deutschen Titel gewonnen.

Dies könnte Sie auch interessieren: Erstmals seit 2017: Deutsche Biathlon-Staffel räumt historisch ab

Silber gab es auch für die deutsche Team-Staffel, die nach vier Läufen 0,091 Sekunden Rückstand auf Österreich hatte. Dritter wurde Italien. (sid/tm)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp