„Ich bin tot“: Ärger um Funksprüche bei TV-Übertragung der Tour de France
Aus Verärgerung über die TV-Übertragungen der Tour de France verweigert das Visma-Team von Titelverteidiger Jonas Vingegaard den Zugang zu seinem Funkverkehr während der Tour de France. Marketing-Manager Jasper Saeijs bestätigte dies am Start der 20. Etappe in Nizza gegenüber „Cycling Weekly“. Man sei unzufrieden mit den Inhalten, die im TV gezeigt werden, zu oft würden Team-Strategien offengelegt.
Neben Visma stieg auch das britische Team Ineos vorerst aus dem Deal aus. Insgesamt hatten sich sechs Teams über die Inhalte beschwert, die via TV geteilt werden. Ein Ende des Projekts sei dies aber nicht, betonte Saeijs. Man sei allen Dingen gegenüber offen, die den Fans mehr Teilhabe am Rennen geben. „Momentan können wir dem Prozess aber nicht vertrauen. Nach der Tour wollen wir sehen, wie man es besser machen kann“, sagte Saeijs.
Nur 5000 Euro für die Teams
Ein Team aus drei Mitarbeitern des Tour-Veranstalters ASO empfängt den Funkverkehr von 15 Mannschaften. Daraus wählen sie aus, was während der Etappe eingeblendet wird. Im Normalfall werden die Funksprüche mit 15 bis 30 Minuten Verzögerung gezeigt. Die Teams erhalten dafür 5000 Euro. Auch diese vergleichsweise niedrige Summe hatte für Verstimmungen versorgt.
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Die ASO hatte sich die Übertragung von Funkverkehr bei der Formel 1 abgeschaut. Den wohl berühmtesten Funkspruch setzte Tadej Pogacar auf der Königsetappe im vergangenen Jahr ab, als er den Anschluss an die Spitzengruppe verlor. „Ich bin tot. Ich kann nicht mehr“, ließ der Slowene seinen Sportlichen Leiter wissen. (dpa/lw)