„Ich hasse fliegen“: Letzte deutsche Darts-Hoffnung will jetzt den großen Coup
Für fünf von sechs angetretenen Deutschen ist die Darts-WM in London schon wieder vorbei, nur einer verbringt die Festtage voller Hoffnung auf der Insel: Ricardo Pietreczko hat ein Ziel: Ich will Weltmeister werden!
Der 30-Jährige aus Hannover bezwang am Montagabend Junioren-Weltmeister Gian van Veen aus den Niederlanden mit 3:1 Sätzen und stellte damit seine bisherige WM-Bestleistung aus seiner Premiere im Vorjahr ein. Im Kampf um das Achtelfinale geht es für „Pikachu“ im Alexandra Palace nun am Samstag (ab 13.30 Uhr/Sport1 und DAZN) gegen den Waliser Scott Williams.
„Pikachu“ vor Williams-Match: „Egal, wer da oben steht“
Dazwischen liegt das Weihnachtsfest, Pietreczko plant besinnliche Feiertage in der britischen Hauptstadt. „Ich bleibe in London, da ich das fliegen sehr hasse“, verriet er bei DAZN schmunzelnd. Er wolle „ein bisschen Sightseeing“ machen und sich an Heiligabend gemeinsam mit seiner Freundin Lena etwas zum Essen bestellen.
Danach soll die Reise noch lange weitergehen. „Ich fahre zu Turnieren, um sie zu gewinnen. Das hört sich vielleicht großkotzig an, aber so ist es“, sagte Pietreczko und ergänzte mit Blick auf seinen kommenden Gegner Williams: „Mir ist egal, wer da oben steht. Wenn man Weltmeister werden will, muss man jeden schlagen. Und warum nicht bei der Weltmeisterschaft?“
2023 schied Pietreczko gegen späteren Weltmeister aus
Im Vorjahr war der damalige Debütant in der dritten Runde gegen den späteren WM-Champion Luke Humphries trotz einer vielversprechenden Leistung ausgeschieden. In diesem Jahr knüpft er an seine guten Auftritte aus dem Vorjahr an, überzeugte gegen van Veen insbesondere mit einer starken Doppel-Quote von 55,56 Prozent. In der ersten Runde hatte Pietreczko den Chinesen Zong Xiaochen bezwungen. „Ich bin ein Turniermensch“, stellte der gebürtige Berliner bei Sport1 zufrieden fest.
Dass er nun der einzige Liebling der vor allem nach Weihnachten stark vertretenen deutschen Fans im „Ally Pally“ ist, berührt ihn nicht besonders. „Ich habe natürlich gesehen, dass keine Deutschen mehr dabei sind“, sagte Pietreczko: „Das ist tatsächlich für mich ziemlich zweitrangig, weil ich eher auf mich schaue, gerade bei so einem langwierigen Turnier. Aber ich finde es gut, dass die deutschen Fans jetzt noch ein bisschen was zu schauen haben.“
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Für seine Landsleute Gabriel Clemens, Martin Schindler, Florian Hempel, Niko Springer und Kai Gotthardt kam das Aus spätestens am 23. Dezember.