Alexander Zverev bei Olympia ausgeschieden
  • Alexander Zverev kämpfte schon bei Olympia mit körperlichen Beschwerden.
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

„Ich kriege manchmal keine Luft” – Sorgen um Zverev

Alexander Zverevs angestrebter Weg zum großen Triumph in New York beginnt mit Rätseln um seine Gesundheit. Die Nordamerika-Reise nach der Olympia-Enttäuschung soll für den Tennis-Goldmedaillengewinner von 2021 am liebsten im Finale der US Open am 8. September mit dem ersten Grand-Slam-Titel enden.

Doch nach seinen besorgniserregenden Aussagen von Paris und seinem Husten in Montreal stellt sich die Frage, ob der 27-Jährige fit genug ist für den ganz großen Erfolg. Oder ob er in den kommenden Tagen fit genug dafür werden kann.

„Ich kriege manchmal keine Luft”, klagte Zverev während seines Viertelfinal-Ausscheidens beim ATP-Masters-1000-Turnier in Kanada. Beim wechselhaften 6:7 (5:7), 6:1, 4:6 gegen den US-Amerikaner Sebastian Korda, der sein Halbfinale anschließend verlor, hustete der gebürtige Hamburger immer wieder zwischen den Ballwechseln.

Nur noch zwei Wochen bis zu den US-Open

Die im Olympia-Jahr noch enger als sonst getaktete Tennis-Tour lässt ihm eigentlich keine Zeit für eine Pause. Schon in dieser Woche geht es in Cincinnati mit dem nächsten Masters-Event, der höchsten Kategorie auf der ATP-Tour, weiter.

Zverev geht als Nummer drei der Setzliste zumindest einer Erstrunden-Aufgabe aus dem Weg und steigt nach einem Freilos in der zweiten Runde am Mittwoch oder Donnerstag ein. In zwei Wochen am 26. August beginnen dann die US Open – und die damit letzte Chance für Zverev in dieser Saison die gejagte Grand-Slam-Titelpremiere endlich zu erreichen.

Zverev mit den meisten Saison-Siegen

Dass ihm mehr Siege als jedem seiner Konkurrenten in dieser Saison gelangen (49), zeigt, dass er ein bisher starkes Jahr spielt. Es verdeutlicht aber auch die Belastung.

Schon nach seiner Viertelfinal-Niederlage beim olympischen Tennis-Wettbewerb in der Hitze von Paris gab seine Gesundheit Rätsel auf. Er berichtete, viel schneller als sonst müde zu werden, längere Pausen zu brauchen und manchmal „vier Bälle” zu sehen, die auf ihn zukommen. „Wenn ich mich so fühle, wie ich mich jetzt momentan fühle und diese Woche gefühlt habe, dann kann ich so ein Turnier nicht gewinnen”, hatte Zverev dort gesagt.

Zverev kündigt Blutuntersuchung an

Der Weltranglisten-Vierte kündigte an, sein Blut untersuchen zu lassen, um herauszufinden, was mit ihm los sei, reiste dann aber weiter. Nur drei Tage schonte er sich Zuhause. Zehn Tage nach dem 5:7, 5:7 gegen den Italiener Lorenzo Musetti in Paris hatte er nicht nur den Kontinent gewechselt, sondern bis zum Schlusstag bei den Olympischen Spielen schon wieder drei Matches bestritten.

Körperliche Probleme kein neues Problem

Sein Körper streikte schon oft. Nicht nur, als ihn die schwere Fußverletzung von den French Open 2022 über Monate ausbremste. Oberschenkelprobleme schränkten ihn im French-Open-Halbfinale 2023 ein. Bei den Australian Open zu Saisonbeginn schwächte ihn ein Infekt mit Fieber, als er dicht dran war am Finaleinzug. In Wimbledon verletzte sich der Davis-Cup-Spieler Anfang Juli in Topform am Knie. Die Blessur war in Paris noch nicht ganz ausgeheilt.

In Montreal kamen im Match gegen Korda, in dem er mal dominierte und mal schwächelte, zum Husten lange nicht mehr gezeigte Probleme beim Aufschlag hinzu. Elf Doppelfehler – allerdings bei Wind – erinnerten an vergangene Jahre, in denen sein Aufschlag ihm manchen Sieg zunichtemachte.

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“Wenn du seine Ergebnisse siehst, wenn du sein Spiel siehst, alles, was er in dem Sport bisher geschafft hat, verdient er sicherlich einen Grand-Slam-Titel”, sagte der serbische Topstar Novak Djokovic kürzlich über Zverev. Falls der beste deutsche Profi fit ist, wird er in New York wieder zu den Mitfavoriten zählen. (dpa)

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