„Kann eine Milliarde Dollar verdienen“: Es wird immer wilder bei Weltmeister Wagner
Inmitten von lautem Teenie-Gekreische signierte Franz Wagner ganz geduldig hunderte Trikots, Bälle und Eintrittskarten. Die eine Unterschrift, die das Leben des Basketball-Weltmeisters noch sehr lange prägen wird, gab der 22-Jährige aber seinen Orlando Magic. Sie garantiert ihm die unfassbare Summe von umgerechnet 206 Millionen Euro. 206.000.000 Euro – so viel wird Wagner in den kommenden Jahren bis 2030 mindestens bei dem NBA-Klub aus Florida verdienen.
Der Basketballer wird damit auf einen Schlag zum unangefochtenen deutschen Sport-Krösus – und bekommt mit einem Jahressalär von über 40 Millionen Euro wohl etwa doppelt so viel wie die deutschen Fußball-Stars um Manuel Neuer und Joshua Kimmich.
Dennis Schröder freut sich für seinen Teamkollegen
„Er kann eine Milliarde Dollar verdienen in seiner Karriere, so viel Geld ist in der Liga“, sagte Kapitän Dennis Schröder in Köln. Der Multimillionen-Deal war im Nationalteam sofort Thema, Mitspieler und Trainer beglückwünschten den Jungstar. „Ich bin extrem stolz, dass er es geschafft hat. Als er angefangen hat bei uns, war er gleich so bodenständig. Er ist charakterlich sehr, sehr stark. Menschlich hat er sich das verdient, auf dem Feld natürlich auch“, fügte Schröder lobend an.
Wagner selbst, der wegen Versicherungsproblemen am Samstag beim ernüchternden 66:90 gegen Frankreich noch nicht auflaufen konnte, konnte es gar nicht richtig fassen. „Es ist ein surreales Gefühl. Ich habe es selbst noch nicht so richtig gecheckt“, sagte er im Kölner Kabinentrakt, als der deutsche Rekordvertrag final ausgehandelt war. Nachdem nun alles fix und unterschrieben ist, kann Wagner am Montag (21 Uhr/ProSiebenMAXX) in Montpellier beim Rückspiel gegen Frankreich dabei sein.
Franz Wagner verdient mehr als Nowitzki in seiner Karriere
Bei gewissen Leistungen sind für Wagner in dem Zeitraum laut übereinstimmenden Berichten von ESPN und „The Athletic“ sogar bis zu 270 Millionen Dollar möglich. Das wäre mit einem einzigen Vertrag eine höhere Summe, als sie NBA-Legende Dirk Nowitzki in seinen kompletten 21 Jahren bei den Dallas Mavericks verdiente. Die Magic bestätigen stolz die Verlängerung, nannten aber keine Vertragsdetails.
Für Wagner, der im Nationalteam und bei den Magic mit seinem älteren Bruder Moritz zusammenspielt, gibt es seit Jahren nur eine Richtung: steil nach oben. 2021 schaffte es der Berliner in die NBA, wo er schnell überzeugte und in jungen Jahren zu einem Führungsspieler der ambitionierten Truppe in Orlando heranreifte. Es folgten EM-Bronze in seiner Heimatstadt 2022, der vollkommen unerwartete WM-Titel 2023 in Manila sowie nun im Olympia-Sommer das Vertragspapier, das Wagner finanziell einen gewaltigen Sprung machen lässt.
Bundestrainer Gordon Herbert: „Das ist ein netter Vertrag“
„Ich bin sehr glücklich für ihn. Das ist ein netter Vertrag, er hat sich das absolut verdient“, sagte Bundestrainer Gordon Herbert, der in den dunklen Katakomben der Riesenarena selbst ein wenig schmunzeln musste angesichts der irren Summe. Inmitten eines deutschen Trios mit Bruder Moritz und Tristan da Silva soll Wagner das Gesicht der Zukunft bei den Magic sein. „Orlando ist absolut ein geeigneter Ort. Er hat eine große Rolle, ihm gefällt es dort. Das ist eine großartige Situation für ihn in diesem aufstrebenden Team“, sagte Herbert.
Wagners Reise in diesem Sommer wird wild. Auf Montpellier folgen Hamburg, Berlin und London – im Anschluss dann die erste Olympia-Teilnahme in Lille und Paris. Gemeinsam mit Kapitän Schröder trägt der vielseitige Flügelspieler das Team von Bundestrainer Herbert. Eine Medaille ist absolut in Reichweite.
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Und auch abseits des Parketts schafft es der ehemalige Profi von Alba Berlin immer mehr ins Rampenlicht. Seine Mutter Beate veröffentlichte in diesem Sommer ein Buch über die beiden Basketball-Söhne. Das ZDF arbeitet zudem seit Ende 2022 an einer vierteiligen Dokumentation über Franz und Moritz. Gedreht wurde unter anderem in einigen US-Metropolen sowie bei der WM in Okinawa und Manila. Wie prominent die Doku über die Berliner Brüder zu sehen sein wird – darüber dürfte eher der Ausgang als der Beginn des Olympia-Sommers entscheiden. (dpa/bv)