Krasse Machtdemonstration im Finale: Teenage-Sensation Littler ist Darts-Weltmeister
Spielhallen darf er noch nicht betreten und ein Bier im Pub bekommt er auch noch nicht. Luke Littler wird aber Mittel und Wege finden, um zu feiern. Der 17-Jährige wurde auf beeindruckende Weise zum jüngsten Darts-Weltmeister der Geschichte.
Im Endspiel im Londoner Alexandra Palace besiegte der junge Engländer den Niederländer Michael van Gerwen mit 7:3-Sätzen. Es wäre unfair, den mehr als doppelt so alten van Gerwen Altmeister zu nennen. 2014 wurde der heute 35-Jährige zum bis dahin jüngsten Champion im Pfeilewerfen. Gegen den Star der neuen Generation hatte der dreimalige Weltmeister allerdings keine Chance.
Littler erwischt einen Traumstart
Nach etwas mehr als einer halben Stunde lag Littler bereits mit 4:0 Sätzen vorn. Seinem variantenreichen Spiel hatte van Gerwen wenig entgegen zu setzen, zumal er seine seltenen Gelegenheiten fahrlässig ausließ. Im dritten Satz verpasste er eine Breakchance, als er in drei Versuchen nicht die erforderliche Doppel-20 warf. Im Gegenzug sicherte sich Littler mit seinem Spezialwurf auf die Doppel-10 die 3:0-Führung.
Auch 113 Punkte reichen van Gerwen nicht
In Durchgang vier scheiterte van Gerwen nacheinander an Doppel-16, Doppel-8 und Doppel-4 – zu wenig, zumal ihm im zweiten Satz selbst ein Wurfdurchschnitt von 113 Punkten nicht gereicht hatte. Littler, der vor einem Jahr bei seinem WM-Debüt bereits das Finale erreicht, dort aber gegen Luke Humphries verloren hatte, warf gar nicht unbedingt Punkterekorde, konnte sich auf die wechselnden Anforderungen beim Ausmachen aber besser einstellen. Der Teenager demonstrierte eine Nervenstärke, die ihm in England viele Bewunderer eingebracht hat.
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Erst nach dem 0:4-Katastrophenstart fand van Gerwen zu seinem Spiel, sodass er die folgenden Sätze in seinem siebten WM-Finale ausgeglichener gestalten konnte. Mehr als Satzgewinne bei eigenem Anwurf schaffte der Niederländer aber nicht. Mit seinem dritten Matchdart auf die Doppel-16 krönte sich Littler zum Weltmeister. Ihm schossen die Tränen in die Augen, ungläubig schüttelte das Wunderkind mit dem Kopf: „Eigentlich trainiere ich nur die Doppel-20 und die Doppel-10, aber diesmal musste es die Doppel-10 sein.“
Ein Superstar alle 17 Jahre?
„Ich kann es nicht glauben“, sagte Littler, der sich neben einem massiven Pokal auch rund 600.000 Euro Siegprämie sicherte: „Davon habe ich immer geträumt.“ Van Gerwen gratulierte auf seine Weise: „Ich bin 17 Jahre älter als er, alle 17 Jahre wird eben ein Superstar geboren.“
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In der Weltrangliste rückte die Teenage-Sensation hinter Humphries auf Platz zwei vor. Und am 21. Januar gibt es den nächsten Grund zum Feiern: Dann wird Luke Littler 18.