„Leck mich en de Täsch!“ Deutscher Darts-Profi feiert irren WM-Comeback-Sieg
Florian Hempel war komplett überwältigt. Als der 33 Jahre alte Kölner die größte Darts-Bühne nach seinem denkwürdigen Comeback verlassen hatte, griff er erst einmal zu seinem Handy und klingelte in der Heimat an. „Leck mich en de Täsch“, rief Hempel nach dem WM-Wahnsinn von London am Freitagabend seinen Liebsten im Videobild zu.
Mit unter anderem zwei Zehn-Dartern in Serie hatte der Deutsche einen 0:2-Rückstand gegen Weltklasseprofi Dimitri van den Bergh gedreht. Den Belgier hatte er vor zwei Jahren bereits bei der WM aus dem Turnier geworfen, auch damals als Außenseiter.
Florian Hempel besiegt Dimitri van den Bergh
„Ich habe schon das eine oder andere Comeback gefeiert. Man darf den Glauben an sich nie verlieren. Von den Emotionen ist es deutlich höher als vor zwei Jahren. Es ist emotional toll“, sagte Hempel, der früher Handball-Torwart war und nun einer der deutschen Elitespieler an der Scheibe ist. Sein WM-Ticket löste er erst auf den letzten Drücker.
Hempels Drittrundengegner nach Weihnachten wird am Samstag (22 Uhr/Sport1 und DAZN) zwischen Stephen Bunting und Ryan Joyce (beide England) ermittelt. Nachdem er beim letzten Mal Probleme bei der Heimreise via Auto hatte, will Hempel diesmal anders nach Köln kommen. Er überlege sich, vom Flughafen Heathrow nach Hause zu fliegen und das Auto über Weihnachten in der britischen Hauptstadt zu lassen. Die dritte Runde beginnt am 27. Dezember.
Darts-WM: Martin Schindler ebenfalls erfolgreich
Auch Martin Schindler wirkte mit seinem Solo-Trip nach London glücklich. Ohne Frau, Kind und Manager war der Darts-Profi in die englische Hauptstadt gereist, um maximale Freiheit zu genießen. Das zahlte sich beim souveränen 3:1-Sieg gegen den Niederländer Jermaine Wattimena aus. Schindler wirkte souverän wie selten zuvor, der 27-Jährige ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel an seinem Erfolg aufkommen. Nun könnte es für Deutschlands Nummer zwei sogar noch weitergehen.
„Ich glaube, es ist kein Geheimnis zu sagen, dass Scott Williams ein einfacheres Los sein wird als Danny Noppert. Williams ist aber auch nicht zu unterschätzen. Ich denke, wenn ich noch einmal ein ähnliches Spiel an den Tag legen sollte wie heute, dürfte ich auch gewinnen, aber das wird sich zeigen“, sagte Schindler über den nächsten Gegner. Williams hatte am Donnerstagabend überraschend mit 3:0 gegen Weltklasseprofi Noppert gewonnen. In der Weltrangliste steht der Engländer auf Rang 52 und damit deutlich hinter Schindler.
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Im Vorjahr war dieser in Runde drei auf den späteren Weltmeister Michael Smith getroffen und hatte den Engländer am Rande einer Niederlage. Diesmal macht Schindler einen noch fitteren Eindruck. „Ich habe mich gut gefühlt und habe viel trainiert zu Hause. Ich bin sehr froh darüber, dass das Früchte getragen hat“, berichtete Schindler. Nach Weihnachten wird er wieder zum Alexandra Palace kommen, dann möglicherweise mit seinem Manager. Ein Sieg über Williams würde den erstmaligen Einzug ins WM-Achtelfinale bedeuten. (aw/dpa)