Losglück für Zverev – Becker fordert: „Er muss den Grand Slam gewinnen“
Alexander Zverev (27) hat für die Australian Open eine gute Auslosung erwischt. Der Tennis-Weltranglistenzweite trifft beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres auf den Franzosen Lucas Pouille. Die Nummer 104 der Welt geht in Melbourne mit einer Wild Card an den Start. Das Duell gibt es zum ersten Mal. Tennis-Legende Boris Becker (57) traut Zverev unterdessen den ersten Grand-Slam-Triumph seiner Karriere zu, fordert aber auch einiges von ihm.
Zverev strebt den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere an. In der dritten Runde könnte er auf den Australier Nick Kyrgios treffen. In einem möglichen Halbfinale könnte es dann zu einem Duell mit dem Spanier Carlos Alcaraz oder dem Serben Novak Djokovic kommen.
Die beiden Mitfavoriten würden bereits im Viertelfinale aufeinandertreffen. Als Nummer eins der Welt führt der italienische Titelverteidiger Jannik Sinner das Hauptfeld bei den Herren an. Die Australian Open beginnen am Sonntag.
Deutsche Tennisspielerinnen mit Losglück
Jan-Lennard Struff trifft in der ersten Runde auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime, Daniel Altmaier bekommt es mit Francisco Comesana aus Argentinien zu tun. Yannick Hanfmann spielt gegen den Amerikaner Marcos Giron.
Die deutschen Damen stehen vor keinen unlösbaren Aufgaben. Jule Niemeier trifft auf eine Qualifikantin. Für Laura Siegemund (gegen Hailey Baptiste) und Tatjana Maria (gegen Bernarda Pera) geht es jeweils gegen eine Amerikanerin.
Becker über Zeverev: „Er hat alle Fähigkeiten dieses Jahr“
Boris Becker attestiert Deutschlands Nummer eins in Melbourne gute Chancen auf den ersten Grand-Slam-Triumph seiner Tennis-Laufbahn. „Ich hoffe, dass er das Turnier gewinnt“, sagte Becker bei einem Eurosport-Medientermin, und „ich glaube, er hat alle Fähigkeiten dieses Jahr“. Schon in der Vorsaison habe Zverev „fantastisch gespielt, hat zwei Master-Turniere gewonnen, also es fehlt nicht an der Qualität seines Spiels“.
Die ganz großen Turniere werden aber im Kopf entschieden, so Becker: „Die zweite Woche bei einem Grand Slam hat mit Tennis nichts zu tun. Da geht es um die mentale Einstellung, um die Psyche und so weiter. Ich hoffe es für ihn, dass er jetzt sozusagen die Lösung gefunden hat, die er dann braucht, weil das fehlt ihm noch in seiner Liste an großen Erfolgen.“
Die Topfavoriten auf den ersten großen Titel im neuen Jahr sind für Becker der Italiener Jannik Sinner sowie Carlos Alcaraz, dahinter sieht die ehemalige Nummer eins der Welt Zverev und Altmeister Novak Djokovic.
Becker fordert Mentalität in Zverevs Spiel
Ein „bisschen Sorgen“ macht sich Becker bei Zverev wegen dessen beim United-Cup erlittener Bizeps-Verletzung. Zudem müsse der Tokio-Olympiasieger aggressiver auftreten, wenn es darauf ankomme. „Es fällt ja auf, dass er im entscheidenden Augenblick vielleicht doch ein bisschen zu passiv agiert. Es geht ja um die mentale Einstellung, die Psyche. Das ist das Entscheidende. Ist die richtig? Ist die positiv genug? Ist die aggressiv genug?“, sagte Becker.
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Becker weiter: „Du gewinnst keinen Grand Slam, wenn du zu passiv wirst. Mit der Hoffnung, der Gegner verschlägt den Ball – das wird einfach nicht passieren. Er muss den Grand Slam gewinnen, aufgrund der eigenen Stärke.“ (dpa/sid/tm)