Tennis-Profi: Mein Trainer hat mich vergewaltigt
Ein Missbrauchs-Skandal erschüttert den Tenniszirkus: Die 25-jährige Französin Fiona Ferro beschuldigt ihren ehemaligen Trainer Pierre Bouteyre (50) der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs. Die Französin steht auf Platz 226 der Weltrangliste und scheiterte zuletzt in der Qualifikation zu den US Open.
Zum Zeitpunkt der Übergriffe war Ferro gerade einmal 15 Jahre alt. Nach Angaben ihrer Anwältin Isabelle Colombani ereigneten sich die Vorfälle auf Reisen zu Turnieren im In- und Ausland, bei denen Bouteyre als Coach Ferros Begleitperson war.
Trainer Pierre Bouteyre bestreitet Vorwurf der Vergewaltigung
Bouteyre muss sich nun vor Gericht verantworten. Die Vorwürfe lauten „Vergewaltigung einer Minderjährigen durch eine Person mit Autorität über das Opfer“ und „Sexueller Übergriffe auf eine Minderjährige über 15 Jahren durch eine Person mit Autorität über das Opfer“. Bouteyre bestreitet laut seiner Anwältin Virginie Pin die Vorwürfe entschieden. „Es war seiner Meinung nach eine Liebesgeschichte“, erklärte Pin. Bouteyre war zum betreffenden Zeitpunkt 40 Jahre alt.
Das könnte sie auch interessieren: Sixpack-Grüße vom Strand: So startet Petkovic in ihren Tennis-Ruhestand
Der Franzose ist seit vielen Jahren als Trainer auf der Tour aktiv. Zuvor war er selbst Profi, sorgte 1996 mit einem Sieg in einem Marathon-Match gegen den spanischen Weltklassespieler Carlos Moya für Aufsehen.
Pierre Bouteyre ist Trainer von Alizé Cornet
Als Trainer betreut Bouteyre auch die französische Spitzenspielerin Alizé Cornet (32). Die ehemalige Weltranglistenelfte wurde am Rande der US Open, bei denen sie am Sonntag ihr Drittrundenmatch bestreitet, zu den Missbrauchsvorwürfen gegen ihren Trainer befragt. „Es ist ein viel zu ernstes Thema, als dass ich es während des Turniers vertiefen könnte. Es betrifft mich natürlich sehr, und vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich nachts nicht sehr gut schlafe“, sagte Cornet bedeutungsvoll.
Alizé Cornet bezeichnet Fiona Ferro als Freundin
Außerdem sprach sie Ferro ihr Mitgefühl aus. Die beiden Französinnen sind gut miteinander befreundet. „Natürlich sende ich Fiona eine riesige Unterstützung, was ich per Nachricht getan habe, weil sie meine Freundin ist. Es ist schrecklich für beide und besonders für Fiona. Er ist seit zehn Jahren mein Trainer, also ist es nicht cool, so etwas zu erfahren“, führte Cornet weiter aus.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Auch andere Spielerinnen ermutigen Ferro bei ihrem Kampf gegen sexuellen Missbrauch im Tennissport. So schrieb die ehemalige Tennisspielerin Pam Shriver auf Twitter: „Der beste Weg, den Schutz zu verbessern, besteht darin, unsere Geschichten zu erzählen.“